Otto Schily verspricht sich mehr Sicherheit

Biometrie am Flughafen Frankfurt

20.02.2004
FRANKFURT/M. (CW) - Bundesinnenminister Otto Schily hat am Frankfurter Flughafen ein Pilotprojekt mit einer biometrischen Sicherheitskontrolle gestartet. Reisende, die bereit sind, sich beim Bundesgrenzschutz zu registrieren, können die Sicherheitskontrollen mittels Iriserkennung wesentlich schneller hinter sich bringen.

"Durch den Einsatz von Biometrie können wir große Sicherheitsgewinne erreichen", sagte Schily anlässlich des Projektstarts. Reisende am Frankfurter Flughafen sollen künftig die Sicherheitskontrollen nach einem Blick in eine Kamera mit anschließender Iriserkennung passieren können. Zuvor müssen sich die Nutzer des neuen Systems beim Bundesgrenzschutz registrieren lassen.

Allerdings gelten derzeit noch einige Einschränkungen. So dürfen nur Personen die Iriserkennung nutzen, die nach einer Überprüfung als "grenzpolizeilich unbedenklich" eingestuft wurden, heißt es in einer Erklärung des Bundesinnenministeriums. Außerdem müssen sie zum Kreis der freizügigkeitsberechtigten EU-Staatsangehörigen gehören.

Es müsse gesichert sein, dass hinterlegtes biometrisches Material bei der automatischen Grenzkontrolle absolut korrekt abgeglichen werden könne, forderte Schily. Mit Hilfe des Pilotprojektes in Frankfurt, das vorerst auf sechs Monate befristet ist, wollen die Behörden erste Erfahrungen mit der neuen Technik sammeln. So seien noch nicht alle technischen Fragen abschließend geklärt, schränkte Schily ein.

Mit der Verabschiedung des Terrorismusgesetzes Ende 2001 hatte die Bundesregierung die Grundlagen für die sicherheitstechnische Verwertung von Biometriedaten gelegt. So sollen künftig auch in Pässen biometrische Informationen hinterlegt werden. Bis Mitte 2004 will die EU einen entsprechenden Vorschlag erarbeiten. (ba)