Billigtinte schadet nicht

22.01.2007
Von Dorothea Friedrich
Wer nicht mit Originaltinte druckt, riskiert seinen Drucker, warnen die Druckerhersteller. Stimmt nicht, sagt Stiftung Warentest.

Billige Tinte könne auslaufen, die haarfeinen Düsen des Druckkopfes verstopfen und den Drucker ganz ruinieren. Einzelne Fälle scheinen das zu belegen. Die Stiftung Warentest hat nun einen Dauertest gemacht: 17 Drucker von Canon, Epson und HP druckten über 21 Wochen mit 23 verschiedenen Tinten. Das Ergebnis überrascht: Fremde Tinte schadet nicht. Alle Drucker hielten durch. Auch die Qualität der Ausdrucke ist mit Billigtinte akzeptabel.

CW-TV: Kodak punktet mit Billigtinten (Video: 7:46 Minuten)
CW-TV: Kodak punktet mit Billigtinten (Video: 7:46 Minuten)

Im Dauertest der Stiftung Warentest fiel kein einziger von 17 Druckern aus, Dabei ist das Sparpotenzial groß: Für 5000 Blatt zahlten die Tester beim Epson-Drucker mit Billigtinte nur 50 statt 840 Euro, bei Canon 60 statt 1030 Euro. Schon nach 1000 Blatt hat der Nutzer damit mehr Geld gespart als ein neuer Drucker im Laden kostet.

Lediglich beim HP-Drucker fiel das Ergebnis weniger gut aus. 14 der frisch gekauften Billigtinten waren nicht verwendbar - sie waren verstopft oder wurden vom Drucker als nicht geeignet abgelehnt. Als echter Fehlkauf stellte sich die Tinte von Meg@color heraus - in den Patronen steckte nur ein Bruchteil der versprochenen Tinte. Damit war sie rund zehn Prozent teurer als das Original von HP.

Unterschiede zeigten sich im Test bei der Druckqualität der Fremdtinten. Einige Produkte waren nicht so wischfest oder lichtbeständig wie das Original. Doch insbesondere für Canon- und Epson-Drucker gibt es preiswerte Tintenpatronen mit vergleichbarer Qualität zum Original, die sich selbst für Fotoausdrucke eignen. Ein positives Urteil fällten die Tester auch über die eingesetzten Drucker: Alle Geräte überlebten den Dauertest ohne technische Probleme, selbst die Druckqualität nahm nach 5000 Blatt nicht spürbar ab.