Berater warnen vor SOA-Euphorie

16.10.2006
Im Bemühen, möglichst rasch Service-orientierte Architekturen aufzubauen, riskieren Unternehmen eine massive Beeinträchtigung ihrer Geschäfsprozesse.

Diese Meinung vertritt die internationale Beratugsfirma Diamond Management & Technology Consultants. "Ein Unternehmen kann seine laufenden Prozesse völlig durcheinander bringen, wenn es eine SOA aufbauen will, ohne vorher die IT-Organisation richtig auszurichten", warnt Diamond-CEO Chris Curran. In einem White Paper empfehlen die Experten ein zweigleisiges Vorgehen für die SOA-Einführung. Die technische Infrastruktur ("Technology SOA") bildet demnach eine unabdingbare Voraussetzung für die "Business SOA", von der sich viele Unternehmen Vorteile versprechen.

Zur Technology SOA gehören nach Einschätzung Currans unter anderem gemeinsam genutzte Services, um Daten zu bewegen, rasch auf Systemfehler zu reagieren und Berichte zu generieren. In einem Reifegradmodell, das etliche Berater derzeit in ähnlicher Form propagieren, definiert Diamond Management eine Reihe von Kernkompetenzen, die IT-Abteilungen entwickeln sollten, bevor die viel beschworenen Business Services Wirkung entfalten könnten. "Der von IT-Anbietern angefachte Hype um SOA führt dazu, dass viele Unternehmen das Pferd von hinten aufzäumen", urteilt Curran. (wh)