Durch einen Gerichtsbeschluss, wonach Bearingpoint mit der Rückzahlung eines Teils seiner Schulden in Verzug geraten ist, muss das Beratungshaus die Veröffentlichung seines Jahresberichts 2005 erneut verschieben.

Die Inhaber einer Unternehmensanleihe, die 2024 fällig wird, hatten beim Obersten Gerichtshof des Staates New York Klage gegen Bearingpoint eingereicht, weil das Unternehmen bestimmten Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Die Höhe der Entschädigungen, die diesbezüglich auf Bearingpoint zukommen, soll bei einem weiteren Gerichtstermin festgelegt werden.

Nach den Worten von CEO (Chief Executive Officer) Harry You führt Bearingpoint derzeit Gespräche mit den Inhabern der Unternehmensanleihe und allen anderen Gläubigern, um entsprechende Verzichtserklärungen und Erweiterungen hinsichtlich der Gerichtsentscheidung zu erwirken. Gegenüber Analysten erklärte der Firmenchef, dass er bereits auf "breite verbale Unterstützung" gestoßen sei.

Da sich durch den Gerichtsbeschluss die für den kommenden Freitag vorgesehene Veröffentlichung der Jahresbilanz 2005 verzögert, gab Bearingpoint eine Reihe von vorläufigen Ergebnissen bekannt. Demnach ist der Gesamtumsatz um ein Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar gestiegen. Der Jahresverlust soll bei 650 Millionen und 720 Millionen Dollar liegen. Verantwortlich dafür sind Firmenangaben zufolge diverse hohe Einmalbelastungen.

Vorläufigen Ergebnissen für das zweite Quartal 2006 zufolge hat Bearingpoint Bestellungen in Höhe von 811 Millionen Dollar verbucht. Weniger erfreulich ist der Anstieg der Fluktuationsrate von 24 auf 29 Prozent. Laut Firmenchef You hat das Unternehmen mehrere Initiativen gestartet, um die Bindung der Mitarbeiter ans Unternehmen zu verbessern. Der operative Gewinn werde wegen der bevorstehenden Entschädigungszahlungen unter den Erwartungen liegen. Diese Ausfälle werde Bearingpoint erst kurz vor Jahresmitte wieder ausgleichen können. (sp)