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Banner-Werbung hat den Markt versaut

22.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Internet-Werbung habe sich als eine absolute Katastrophe entpuppt, erklärte Jason McCabe Calacanis, Redakteur und Chef der Publikation "Silicon Alley Reporter" auf der "Internet Commerce Expo" (ICE) in Düsseldorf. Gerade die Banner seien an dem Scheitern vieler Websites schuld, Einnahmen zu generieren. Durch diese Art der Werbung hätte man die Anwender daran gewöhnt, dass Content kostenlos sei. "Wir haben ein gescheitertes Konzept standardisiert," wetterte Calacanis.

Der US-Journalist rief die weitgehend deutschen Zuhörer dazu auf, eigene Ideen der Online-Werbung zu entwickeln und nicht nur US-Konzepte nachzuahmen. Statt dessen sollten die Europäer ähnlich dem dänischen Spielzeughersteller Lego eigene, neuartige und einfach zu bedienende Bausteine für die Branche entwickeln. Eine Möglichkeit, die Werbeeinnahmen zu steigern, liegt laut Calacanis im Einsatz von digitalen Videotechniken. Hier könnten animierte Werbeclips effektiver eingesetzt werden als Banner. Seine Nachricht: "Wir müssen die Anwender dazu bringen, zuerst einen 15-sekündigen Werbespot anzusehen, bevor sie den Content erhalten. Und wir sollten ihnen beibringen, an dem Clip Spaß zu haben, denn ohne Werbung müssten sie für die Inhalte bezahlen."