Information Technology Council mit Katalysator-Funktion:

Bald eine MAP/TOP-Usergruppe in Amerika

18.11.1988

FRAMINGHAM (IDG) - Unter einem Dach versammeln wollen sich die MAP/TOP-Benutzergruppen aus den USA und Kanada. Die Bezeichnung der neuen Gruppierung: Information Technology Requirements Council - kurz ITRC. Während eines kürzlich abgehaltenen Anwender-Forums wurde im übrigen deutlich, daß bei den beiden CIM- Standards noch vieles im Fluß ist.

ITRC versteht sich als Katalysator für den User-Input in bereits bestehende Gruppen wie die Corporation for Open Systems (COS), die Open Software Foundation (OSF) und das National Center for Manufacturing Sciences. Dabei will das Council dem offiziellen Wortlaut gemäß Konsens, Integration und Koordinierung innerhalb des gesamten Spektrums von Informations-Technologien fördern.

Für den meisten Wirbel auf dem jüngsten MAP-Meeting sorgte ein Announcement von Ungermann-Bass (UB), demzufolge das Unternehmen künftig den Protokoll-Stack MAP 3.0 sowie einschlägige Dienste und Anwendungen auf der Basis von IEEE 802.3 und 802.5 unterstützen will, aber beabsichtigt, seine Token-Bus-Produkte auf Release 2.1 einzufrieren.

Die Reaktionen der Benutzer fielen gemischt aus. Viele von ihnen arbeiten mit einem Mix aus Basisband und Glasfaser-Netzen und befürworten daher die Verfügbarkeit von MAP-Diensten über diese Netzwerke. Übel vermerkt wurde indes von INI-Anwendern (INI: Industrial Networking Inc., Joint-venture von Ungermann-Bass und General Electric.) die fehlende Release-Aufstockung auf 3.0 beim Token-Bus (802.4).

Weitere Fragen lauteten: Springt ein Vorteil dabei heraus, die Manufacturing Message Services (MMS) und andere Dienste auf den oberen Ebenen auf der Basis von 802.4-Medien ablaufen zu lassen? Kann UB die höheren MAP-Protokolle über 802.3 oder 802.5 bedienen und die Bezeichnung MAP dabei für sich in Anspruch nehmen?

Der Grund für die UB-Entscheidung war rein wirtschaftlicher Natur. Das 3.0-Produktset benötigt ein vollständiges Hard- und Software-Redesign, denn es ist nicht kompatibel mit 2.1. Punkt zwei: UB-Marktanalysen zeigten angeblich, daß die Nachfrage nach 802.4 etwaige Investitionen nicht rechtfertigt. Die Marschrichtung zugunsten von Ethernet beim Support von 3.0 begründete Ungermann-Bass damit, daß 60 Prozent der industriellen Backbone-Netze über Ethernet laufen. Alleine auf Decnet von Digital Equipment entfielen 50 Prozent der im Bereich Manufacturing eingesetzten Netze.

Noch eine Anmerkung zum Schluß: Auf dem Forum zeigte sich schließlich auch, daß das Manufacturing Automation Protocol nicht die allein seligmachende Lösung darstellt. Vielmehr wurde OSI auch ohne die oberen MAP-Protokolle wie Manufacturing Message Services befürwortet.