MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die niederländische Baan Company hat nun endgültig ihre Zahlen für das letzte Quartal 1998 sowie für das komplette Geschäftsjahr vorgelegt. Das Ergebnis fiel noch schlechter aus als in der Gewinnwarnung vom 20. Januar (CW Infonet berichtete) angekündigt.

Für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 1998 meldete Baan einen Nettoverlust von 295 Millionen Dollar oder 1,45 Dollar pro Aktie. Die Umsätze lagen bei 131 Millionen Dollar. Beim Verlust stammen 40 Millionen Dollar aus dem operativen Geschäft, der Rest geht auf das Konto einmaliger Belastungen (Restrukturierung, Abschreibungen, Neubewertung der im Handelskanal befindlichen Bestände). Für das komplette Finanzjahr liegen die Nettoverluste bei 315 Millionen Dollar oder 1,59 Dollar je Anteilschein. Auch hier sind laut Baan vor allem einmalige Belastungen in Höhe von 270 Millionen Dollar für das hohe Minus verantwortlich. Der Nettoumsatz der Company lag 1998 bei 736 Millionen Dollar.

CEO (Chief Executive Officer) Tom Tinsley zog eine schlichte Bilanz: "1998 war augenscheinlich ein schwieriges Jahr für Baan." Es sieht aber Licht am Ende des Tunnels: Berücksichtige man die einmaligen Belastungen nicht, verbleibe in der Bilanz lediglich ein operativer Verlust von 62 Millionen Dollar. Davon gingen zwei Drittel auf das Konto der Anpassung der Buchhaltung an neue US-Richtlinien im ersten Quartal, und der Rest sei im dritten Quartal angefallen, als sich ein Einbruch im gesamten ERP-Markt (Enterprise Ressource Planning) manifestiert habe. Seither habe Baan die nötigen Schritte unternommen und sei nun auf dem besten Weg in ein gesünderes Jahr 2000.