Ex-Commodore-Chef Hoffmann setzt auf Taiwan-Rechner

Aquarius-Rechner werden mit "Kampfpreisen" eingeführt

09.02.1990

MÜNCHEN (zek) - Mit einer breiten Produktpalette versucht der taiwanesische PC-Hersteller Aquarius Systems eine eigene Marke in Europa einzuführen. Die etablierten Wettbewerber sehen möglicherweise harten Zeiten entgegen, da die Fernost-PCs zu äußerst günstigen Preisen angeboten werden.

Aquarius-Rechner wurden bisher als OEM-Produkte anderer PC-Anbieter vermarktet. Seit Oktober 1989 baut die Bad Homburger Niederlassung des Taiwan-Herstellers unter der Leitung des ehemaligen Commodore Europa-Chefs Winfried Hoffmann eine eigene Organisation für Europa auf. Hoffmann legte zunächst Wert auf die Organisation eines Vertriebsnetzes über Systemhändler. Eine Support-Abteilung soll dafür sorgen, daß die aus Taiwan angelieferten Systeme den deutschen Anforderungen entsprechen. Nach Hoffmanns Worten ist das Konzept vom Handel sehr gut aufgenommen worden, so daß er für 1990 mit einem Umsatz von rund 40 Millionen Mark rechnet.

Aquarius setzt auf Standard PCs der oberen Leistungsklassen, die zu wahren "Kampfpreisen" in den Markt geworfen werden. Am unteren Ende der Modellpalette findet sich ein AT-System, das in der Version ohne Festplatte zu einem Endpreis von rund 1600 Mark angeboten wird. Es folgen zwei Modelle auf

Basis der Prozessoren 386 SX (ab 3000 Mark) und 386 (rund 8000 Mark). Flaggschiff ist ein 486er Rechner für rund 20 000 Markt, der in erster Linie für Anwender im Bereich Software-Entwicklung interessant sein dürfte.

Abgerundet wird das Sortiment durch einen AT-kompatiblen Laptop mit VGA-Grafik und 40 MB-Festplatte für rund 8000 Mark.

Im deutschsprachigen Raum erfolgt der Vertrieb der Rechner über rund 60 Systemfachhändler, die trotz der günstigen Preise auch noch zu ihrem Gewinn kommen sollen. +