"In nicht einmal einer Woche sind wir zum weltweit größten Online-Musikunternehmen geworden", tönt Apple-Chef Steve Jobs. Seit dem 28. April stehen rund 200000 Songs der großen Musik-Labels wie BMG, EMI, Sony Music, Time Warner und Universal zum Download bereit. Jeder Titel lässt sich für 99 Cent mit Hilfe der neuen Version 4 der Client-Software "Itunes" aus dem Netz herunterladen, abspeichern und auf CD brennen. Für das mobile Abspielen der Songs haben die Apple-Verantwortlichen drei neue Versionen ihres Musik-Players "Ipod" vorgestellt.
Unerwarteter Blitzstart
Auch die großen Unterhaltungskonzerne rechneten offenbar nicht mit einem derartigen Blitzstart der Apple-Plattform. Der Sprung über die Millionengrenze bereits in der ersten Woche sei überraschend gekommen, berichtet Roger Ames, CEO der Warner Music Group. Die Erwartungen hätten bei einer Million Downloads im Monat gelegen, ergänzt Doug Morris, CEO von Universal Music. Die Konzerne versuchen bereits seit Jahren, eigene Musik-Shops im Internet einzurichten, um illegalen Tauschbörsen das Wasser abzugraben. Diese Bemühungen waren bislang jedoch von wenig Erfolg gekrönt, da sich die Anbieter nicht darauf einigen konnten, eine gemeinsame Plattform zu unterstützen. Die Quittung der Nutzer für das eingeschränkte Angebot: Die illegalen Tauschbörsen im Netz erfreuen sich weiter großer Beliebtheit. Inwieweit Apple mit seinem legalen Angebot den Austausch Copyright-geschützter Songs einzudämmen vermag, bleibt allerdings abzuwarten. (ba)