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Apple verdient nur noch die Hälfte

17.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Von der anhaltenden Flaute auf dem PC-Markt bleibt auch der Macintosh-Hersteller Apple Computers nicht verschont: Wie bereits im Juni befürchtet (Computerwoche online berichtete), blieben die Einnahmen im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal mit 1,43 Milliarden Dollar hinter den ursprünglichen erwarteten 1,6 Milliarden Dollar zurück. Während der Umsatz damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 50 Millionen Dollar schrumpfte, wurde der Nettogewinn nahezu halbiert: Das Plus sank von 61 Millionen Dollar oder 17 Cent pro Aktie auf 32 Millionen Dollar beziehungsweise neun Cent je Anteilschein. Das Unternehmen machte unter anderem Einsparungen im US-Erziehungswesen für das schwache Abschneiden verantwortlich: So lagen die Verkäufe an Schulen rund sieben Prozent unter den Prognosen,

verglichen mit dem Vorjahresperiode sogar um 17 Prozent. Außerdem zeigte sich Apple über die unerwartet niedrigen Absatzzahlen bei den Imacs mit Flachbildschirm, dem "Powermac" und dem "Powerbook" enttäuscht. Das Unternehmen will nun versuchen, mit neuen Produkten seinen Marktanteil zu steigern. In den USA liegt dieser derzeit bei rund fünf Prozent.

Insgesamt waren die Kalifornier jedoch angesichts der anhaltenden Branchenflaute mit sich und dem Ergebnis zufrieden. Finanzchef Fred Anderson erklärte: "Für uns spricht, dass Apple zur Zeit neben Dell der einzige PC-Hersteller ist, der überhaupt Gewinne erzielen kann." Im laufenden vierten Quartal (Ende: 30. September) soll es damit allerdings (vorübergehend) vorbei sein. Zwar rechnet der Apple-CFO mit einem ähnlich hohen Umsatz wie aktuell. Aufgrund von einmaligen Abschreibungen in Höhe von rund zehn Millionen Dollar für Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen wird der Computerhersteller jedoch einen Nettoverlust ausweisen. Lediglich vor Einmaleffekten wird ein kleiner Gewinn erwartet. (mb)