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AOL gewährt ICQ-Anwendern Zugang zu AIM

26.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Erstmals können Benutzer von AOLs "ICQ"-Service sich auch bei dem Instant-Messaging-Dienst "AOL Instant Messenger" (AIM) einloggen und mit anderen ICQ-Teilnehmern Kontakt aufnehmen. Allerdings können AIM-Anwender nicht umgekehrt auf ICQ zugreifen. Der amerikanische Online-Dienst könnte mit dieser ersten Kopplung seiner bislang getrennten Kommunikationsservices seinem propagierten Ziel etwas näher kommen, seine proprietären Angebote künftig auch für die Konkurrenz zu öffnen.

Mitbewerber wie Microsoft, Excite At Home und Yahoo drängen auf eine Öffnung von AIM und ICQ für ihre eigenen Instant-Messaging-Dienste. Sie haben die US-Regulierungsbehörden dazu aufgefordert, die Interoperabilität mit anderen Services zur Bedingung für die Genehmigung des geplanten Mergers von AOL und Time Warner zu machen. Seine proprietäre AIM-Software will der Online-Riese allerdings erst dann für andere Anbieter öffnen, wenn alle Sicherheitsaspekte geklärt und alle Bedenken bezüglich des Schutzes der Privatsphäre seiner Mitglieder behoben sind.

In AOLs Verknüpfung von ICQ mit AIM sehen einige Konkurrenten einen Ansatzpunkt, auf eine generelle Öffnung der beiden Softwarelösungen zu drängen. Andere wiederum befürchten, AOLs Ziel liege eher in einer Migration und damit der kompletten Abschottung seiner zwei Dienste.