Maintenance-Verträge der Softwarehersteller sorgen für Ärger

Anwender kritisieren zu teure Wartung

18.07.2003
MÜNCHEN (CW) - In Anwenderkreisen wächst der Unmut über teure Wartungsverträge. Die Kunden fühlen sich am Gängelband der Softwareindustrie, die mit kostspieligen Maintenance-Vereinbarungen Ausfälle im Lizenzgeschäft kompensieren möchte.

Niemand stellt ernsthaft den Sinn und Zweck von Support, Hotline, Beratung und Unterstützung bei Release-Wechseln in Frage - wohl aber die damit verbundenen Kosten. "Die Wartungsverträge bewegen sich an der obersten Grenze dessen, was im Rahmen eines Kosten-Nutzen-Verhältnisses akzeptabel ist", kritisiert Elmar Alhäuser, zuständig für Finanzen und Organisation beim Deutschen Wetterdienst in Frankfurt am Main. Noch deutlicher wird Peter Mischok, Geschäftsführer des Papiergroßhändlers Igepa Papertec: "Der Mittelstand kann die hohen Wartungsgebühren nicht mehr bezahlen."

SAP nimmt als jährliche Wartungsgebühr 17 Prozent vom Softwarepreis, Peoplesoft 20 Prozent und Oracle bis zu 22 Prozent - die Zahlen sind allerdings nicht vergleichbar, da die Anbieter unterschiedliche Servicepakete schnüren. Die Wartung ist für die Softwarehäuser eine heilige Kuh, verhandelt wird hier nicht. Darüber ärgern sich die Kunden besonders dann, wenn das von ihnen genutzte Software-Release aus der Wartung fällt, das aufgezwungene Upgrade aber nur kosmetische Verbesserungen bringt. (Ausführlicher Bericht Seite 10).

Abb: Goldgrube Wartung

In den SAP-Bilanzen hat der Posten der Wartungseinnahmen den der Lizenzerlöse überholt. Bei anderen Herstellern zeigt sich ein ähnliches Bild. Quelle: CW