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Aktuelle IT-Unternehmensergebnisse

22.07.1999
EMC, SGI, NAI, Sybase, NCR, Veritas

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Speicherspezialisten von der EMC Corp. griffen ein weiteres Quartal in die vollen und wiesen für das zweite Viertel ihres Finanzjahres einen Rekordgewinn von 288,9 Millionen Dollar oder 27 Cent pro Aktie aus, drei Cent über den Erwartungen der Analysten (24 Cent). Ein Jahr zuvor hatte der Profit bei 189,5 Millionen oder 18 Cent je Anteilschein gelegen. Die Einnahmen des Herstellers stiegen um 36 Prozent auf 1,29 Milliarden Dollar. Dabei konnte der Softwarebereich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 89 Prozent deutlich stärker zulegen als die Hardware (plus 29 Prozent). CEO Michael Ruettgers hob angesichts des erfreulichen Abschneidens im zweiten Quartal seine Prognose für das Umsatzwachstum im gesamten Geschäftsjahr 1999 von 30 auf 35 Prozent an.

Die inzwischen offiziell auf die drei Buchstaben reduzierte SGI (früher Silicon Graphics) überraschte die Finanzwelt, die ein Minus von fünf Cent pro Aktie befürchtet hatte, im vierten Quartal mit einem Gewinn von zwölf Cent je Anteilschein oder 22,6 Millionen Dollar. Einen außergewöhnlichen Gewinn aus dem Verkauf von Aktien der Halbleitertochter Mips mit eingerechnet, betrug der Profit sogar 158 Millionen Dollar oder 81 Cent pro Aktie. Ein Jahr zuvor hatte SGI noch Verluste von 220 Millionen Dollar oder 17 Cent je Anteilschein ausgewiesen. Die Umsätze des Unix-Anbieters, der sich in letzter Zeit - wenn auch mit eher mäßigen Erfolg - auch an NT-Workstations versucht, stiegen von 774 Millionen Dollar im Vorjahr um 7,1 Prozent auf heuer 828,6 Millionen Dollar. Für das gesamte Geschäftsjahr ergibt sich damit auf Basis von Umsätzen von 2,7 Milliarden Dollar (Vorjahr: 3,1

Milliarden) ein Verlust von 115 Millionen Dollar oder 62 Cent pro Aktie, den Gewinn aus dem Verkauf der Mips-Anteile nicht eingerechnet. 1998/99 hatten die Verluste noch 459 Millionen Dollar betragen.

Der Antiviren- und Tool-Anbieter Network Associates (NAI) mußte für das abgeschlossene zweite Quartal seines laufenden Geschäftsjahres einen Verlust von 146 Millionen Dollar oder 1,05 Dollar pro Aktie ausweisen und entsprach damit exakt den Erwartungen der Finanzwelt. Ein Jahr zuvor war das Minus mit 38,5 Millionen Dollar oder 29 Cent je Anteilschein noch um einiges niedriger ausgefallen. Die Einnahmen von NAI gingen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (249,3 Millionen Dollar) drastisch auf 25,2 Millionen zurück. Eine entsprechende Warnung hatte der Hersteller bereits im April ausgesprochen, weil sich aufgrund geringer Nachfrage zu viele Produkte im Handelskanal befanden.

Besser erging es dem Datenbankanbieter Sybase, der für das zweite Fiskalquartal einen Profit von 14,3 Millionen Dollar oder 14 Cent pro Aktie auswies. Die Analysten hatten lediglich mit zehn Cent Gewinn gerechnet. Ein Jahr zuvor waren Sybase unter dem Strich lediglich 450 000 Dollar oder ein Cent je Anteilschein geblieben. Als Warnsignal müssen allerdings die Umsätze betrachtet werden, die gegenüber dem Vorjahr (217,9 Millionen Dollar) um 3,5 Prozent auf 210,2 Millionen Dollar sackten. Die Einnahmen aus dem Lizenzgeschäft gaben gegenüber dem Vorjahr (105,9 Millionen Dollar) sogar um fast zehn Prozent auf 95,7 Millionen Dollar nach.

Die auf Data-Warehousing-Lösungen und Kassensysteme spezialisierte NCR Corp. meldete für ihr zweites Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Nettogewinn von 46 Millionen Dollar oder 45 Cent pro Aktie. Dies ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal (bereinigt 19 Millionen Dollar oder 18 Cent) und übertraf die Erwartungen der Finanzwelt um einen Cent. Die Einnahmen von NCR blieben praktisch unverändert bei 1,57 Milliarden Dollar. Dabei konnte der Data-Warehousing-Bereich um 15 Prozent zulegen, während im klassischen Hardwaregeschäft mit PCs und Servern 29 Prozent weniger umgesetzt wurde als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die auf Speicher-Management-Software spezialisierte Veritas Software Corp., die im vergangenen Jahr unter anderem den Backup-Bereich von Seagate Software übernommen hatte, erwirtschaftete im zweite Quartal seines Finanzjahres einen Pro-forma-Gewinn von 29,2 Millionen Dollar oder 16 Cent pro Aktie, mehr als doppelt soviel wie im Vorjahr (14,5 Millionen oder acht Cent je Anteilschein). Die Umsätze konnte der Anbieter von 91,6 Millionen Dollar im Vorjahresquartal um 70 Prozent auf heuer 155,7 Millionen Dollar steigern.