Das mit Abstand erfolgreichste Segment des IT-Markts trug im Jahr 2006 das Label "Open Source". Das junge Branchensegment führt in der Liste der vom britischen IT-Nachrichtendienst "Computerwire" registrierten Investitionen von Risikokapitalgebern. Demnach investierte das Venture Capital (VC) in diesem Jahr 404,5 Millionen Dollar on Open-Source-Firmen. Das sind 131 Prozent mehr als der Kapitalfluss von 175 Millionen Dollar 2005. In der Kategorie Open Source hat "Computerwire" Firmen zusammengefasst, die ihr Geschäft mit Open-Source-Software und -Services machen sowie Hardwarehersteller, deren Geräten hauptsächlich mit quelloffener Software (Linux) laufen.
Mit einer Erhöhung der VC-Investitionen um den Faktor 2,3 lässt Open Source den Durchschnitt der IT-Branche weit hinter sich. Insgesamt flossen in die IT im ausgehenden Jahr 13,1 Milliarden Dollar Risikokapital, 8,3 Prozent mehr als 2005. Das rückt gleichzeitig die Dimensionen zurecht: Open Source hatte 2006 an den VC-Investitonen in die IT einen Anteil von drei Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr fällt bei den Open Source-Investments 2006 auf, dass die Zahl der Einzelinvestitionen von22 auf 34 gestiegen ist. Ebenfalls wuchs das durchschnittliche Investment-Volumen von 8,0 auf 11,9 Millionen Dollar. Noch deutlich unter dem Schnitt lag die erste Kapitalspritze des Jahres: Im Januar gingen 6,4 Millionen Dollar an rPath, einen Spezialisten für Software-Appliances. Das größte Investment ging mit 37 Millionen Dollar an Linux Networx. Den Abschluss landete der Embedded-Spezialist Montavista zu Beginn des Dezembers mit immerhin 21 Millionen Dollar.
"Computerwire" sagt für das kommende Jahr einen weiteren Anstieg der VC-Investitionen in Open-Source-Firmen voraus. Außerdem dürfte in Kürze eine magische Marke erreicht werden: Seit dem Jahr 2000 hat der Nachrichtendienst 963 Millionen Dollar Risikokapitalspritzen in Open-Source-Companies registriert. Mit ein paar Deals wird also die erste Milliarde erreicht sein. (ls)