Henning Kagermann, SAP: "Mysap reicht nicht mehr"

04.03.2005

KAGERMANN: Das ist ja erstmal eine Ankündigung, die mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. Was ich eben zu BPP ausgeführt habe, ist alles andere als trivial, aber wir arbeiten dabei mit unseren eigenen Produkten, die per Design gut auf diesen Schritt vorbereitet sind, und wir haben schon erhebliche Vorarbeiten geleistet. Oracle muss erst einmal mehrere Produkte mit inkompatiblem Design, Datenstruktur etc. harmonisieren. Selbst wenn das gelingt, ist es noch keine BPP oder gar eine Enterprise Services Architecture.

CW: Sie hatten mit Microsoft Fusionsgespräche geführt. Haben Sie kein mulmiges Gefühl, mit dem Hersteller zusammenzuarbeiten?

KAGERMANN: Nein, wir arbeiten sehr professionell zusammen. Es gibt technische Abkommen zur Connectivity zwischen .NET und Netweaver. Wir wissen, wo wir Partner und wo wir Konkurrent sind.

CW: Richtet sich die engere Partnerschaft gegen den Infrastrukturkonkurrenten IBM und den ERP-Rivalen Oracle?

KAGERMANN: Nein. Es ist nun mal so, dass die ganz großen Player künftig nicht mehr überlappungsfrei agieren können: Die IBM ist unser größter Partner, bei manchen Themen stehen wir im Wettbewerb. Und obwohl wir mit Oracle in Sachen Applikationen konkurrieren, stellen wir denen kein Bein im Datenbank-Geschäft. Viele SAP-Kunden haben diese Datenbank und wir wollen, dass diese Kunden mit der Kombination SAP-Anwendungen und Oracle-Datenbanken gut fahren.

CW: Wird es eine .NET-fähige Netweaver-Variante geben?