"Wir waren etwas zu optimistisch"

27.05.2004

CW: Dennoch sind Sie mit dem Versuch gescheitert, die Desktop-Hardware sowie deren Installation und Service einzig von Hewlett-Packard zu beziehen.

UNGER: Da haben wir dazugelernt. Wir waren etwas zu optimistisch, als wir dachten, wir kämen mit einem einzigen Zulieferer aus, der weltweit sowohl die gesamte Hardware als auch die Services bereitstellen kann. Wir sind ein riesiges Unternehmen. Das lag also nicht am Anbieter, die Aufgabe wäre für jeden Zulieferer zu groß.

CW: Worin bestanden die Schwierigkeiten?

UNGER: Das Problem lag hauptsächlich auf der Serviceseite. Der Anbieter hätte die Dienste ja in allen 200 Ländern leisten müssen, in denen wir Niederlassungen haben. Wie sich gezeigt hat, war das kein besonders praktikabler Ansatz. Wir haben daher unsere PC-Global-Strategie geändert. Beim Service legen wir uns nicht mehr auf einen Anbieter wie HP fest. Das kann zwar auch künftig HP sein, jedoch ebenso ein lokaler Dienstleister, der regional das günstigste und beste Angebot hat.

CW: Wie sieht das bei der Hardware aus?

UNGER: Weil es uns gelungen ist, die Hardware zu standardisieren, konnten wir die Bedarfe per Online-Versteigerung ausschreiben. In Europa nutzen wir nun Desktops von HP und Siemens sowie Laptops von IBM. In den Vereinigten Staaten setzen wir zu 100 Prozent auf Dell. Es ist schon ein großer Vorteil, nur noch mit drei großen PC-Providern zusammenzuarbeiten.