"Wir waren etwas zu optimistisch"

27.05.2004

CW: Haben Sie dabei Bereiche gefunden, die ein externer Dienstleister günstiger anbieten kann?

UNGER: Ja, haben wir. Der Benchmark hat ergeben, dass wir unser Mainframe-Datacenter in Amerika sehr effizient betreiben. In Europa haben wir uns dagegen entschieden, das Rechenzentrum an T-Systems auszulagern, wobei unsere internen Benchmark-Ergebnisse auch für T-Systems sehr hilfreich waren. Es gibt aber auch Beispiele für Bereiche, die wir in den USA outsourcen und in Europa selbst machen. Tatsächlich muss man die einzelnen Kostenstrukturen sehr genau untersuchen.

CW: Welches sind Ihre wichtigsten Outsourcing-Partner?

UNGER: T-Systems ist ein wichtiger Zulieferer für eine Reihe von Applikationen, ebenso wie IBM, EDS und einige andere. In den Staaten haben wir außerdem eine Initiative gestartet, die wir "Rite-Sourcing" nennen. Ziel ist, sicherzustellen, dass meine Leute an den wirklich wichtigen Dingen arbeiten, also in den Bereichen, die für Daimler-Chrysler strategisch sind. In Amerika flossen beispielsweise sehr viele Ressourcen in die Wartung bestehender Systeme. Weil mir jedoch wichtig ist, dass sich meine Leute mit den richtigen Themen befassen und entsprechende Weiterbildungen erhalten, haben wir große Teile der Maintenance ausgelagert. Mit den frei gewordenen Leuten haben wir einen Personal-Pool aufgebaut und die Mitarbeiter nach entsprechenden Umschulungen auf strategisch wichtige Projekte gesetzt. Obwohl anfangs viele Horrorgeschichten im Unternehmen kursierten, ist es toll zu beobachten, wie viele Mitarbeiter in ihrem neuen Aufgabengebiet aufblühen.