Dass Web 2.0 auch ein Riesengeschäft ist, zeigt der Erfolg von Google, Amazon, Ebay, Microsoft MSN oder Yahoo. Sie alle können sich aufgrund neuer, cleverer Online-Geschäftsmodelle zusehends der Informationsflüsse bemächtigen. Es vergeht kaum eine Woche, in der sich diese Giganten nicht populäre Web-Communities zu teils horrenden Preisen einverleiben, um ihre Plattformen selbst zu einem Web 2.0 zu machen. Ob ihre hohe Börsennotierung angemessen ist und ob ihr Einfluss im Web nicht zu groß wird, steht auf einem anderen Blatt. Auch könnte man wieder darüber diskutieren, ob die vielen neuen Internet-Startups mit ihren originellen, aber oft wenig tragfähigen Geschäftsmodellen, die Rückkehr der Risikokapitalgeber (zumindest in den USA) und eine wachsende Euphorie in der digitalen Wirtschaft Zeichen einer schwellenden Dotcom-2.0-Blase sind.
Doch Web 2.0 ist nicht nur ein "cooles" und verlockendes Thema für Internet-Surfer und Startups, sondern muss auch Unternehmen beschäftigen. Dies beginnt beim internen Wissens-Management: So könnten Wikis als Basis für ein FAQ-System, als Glossar, für Linklisten, für die Dokumentation beziehungsweise als gemeinsame Wissensbasis in der Qualitätssicherung oder bei Forschung und Entwicklung, als Projekt-Management-System, für Marketing-Kampagnen oder im E-Learning dienen. Erste Anwendungen bei Unternehmen existieren heute schon (ausführlich hierzu in der computerwoche Nr.27, Seite 26).