Vielfältige Virtualisierung

Storage-Virtualisierung macht die IT effizienter

08.03.2010
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Thin Provisioning

Wer über Storage-Virtualisierung spricht, kommt um das Thema Thin Provisioning nicht herum. Dabei wird den angeschlossenen Systemen und Anwendungen logisch vorgegaukelt, sie hätten sehr viel mehr Speicher zur Verfügung, als physikalischer Speicher implementiert ist. Das spart unterm Strich Storage-Ressourcen. Denn erst wenn die vorhandenen Speichereinheiten vollaufen, werden neue Festplatten ins System eingesetzt - aber ohne Rekonfiguration der LUNs, da diese ja von Anfang an größer ausgelegt waren. Immer mehr Firmen implementieren Varianten dieses Ansatzes in ihre Speicher-Arrays. Pionier 3Par kündigte kürzlich für seine Systeme eine neue Version des Betriebssystems "InForm" an.

Bei den Neuerungen steht das Thema Automatisierung im Mittelpunkt. Der Administrator kann virtuelle Domains, also feste Gruppen virtueller LUNs, wiederum zu so genannten autonomen Gruppen zusammenfassen, die als eine logische Einheit behandelt werden. Administrationsaufgaben werden dann auf die gesamte autonome Gruppe angewendet, was Zeit spart. So werden zum Beispiel alle Domains einer autonomen Gruppe auf einen Server gesichert, ohne dass die logische Isolierung der einzelnen virtuellen Domains deswegen aufgehoben würde. Es lassen sich jederzeit Untergruppen bilden, die Teile ihrer Eigenschaften von der übergeordneten Gruppe erben. Da sich auch die Server in VMware-Umgebungen zu solchen Gruppen (Host Groups) bündeln lassen, passen die Konzepte auf der Server- und der Speicherseite nun besser zueinander. "Auf diese Weise eliminieren wir viele der zeitraubenden Wiederholungstätigkeiten bei der Speicherverwaltung in virtuellen Umgebungen", sagt Craig Nunes, Marketing-Chef von 3Par. Netapps und HPs intern virtualisierte Storage-Plattform EVA (Enterprise Virtual Array) bietet die Technologie ebenfalls.

Natürlich wirken sich Technologien wie Thin Provisioning auch auf Storage-Management-Software aus. Ein Beispiel hierfür ist Symantec. Der Hersteller präsentiert im Dezember 2009 Erweiterungen zu seinen Produkten Veritas Storage Foundation, Veritas Cluster File System und Veritas Cluster Server.

Unterstützt wird jetzt auch Thin Provisioning. Mehrschichtige Speichersysteme lassen sich damit dynamisch verwalten, was zum Beispiel Datenmigrationen beschleunigt. Eingeschlossen sind jetzt auch Solid-State-Speicher, die die Management-Software automatisch entdeckt und mit geeigneten Daten beschickt. Außerdem fordert die Software freien physischen Speicher in Systemen mit Thin Provisioning mit dem Thin Provisioning API zurück, um ihn für andere Zwecke zu nutzen. Bisher funktioniert das mit Hardware von IBM, Hitachi Data Systems und 3Par, andere Hersteller wollen ebenfalls dazustoßen. (wh)