Instant Messaging: Arbeitssitzung im Chat-Room

09.01.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Zudem arbeitet die Company daran, ihr Instant-Messaging-System in die Verzeichnisse „Edirectory“ von Novell, „Oracle Internet Directory“ sowie den „Sun One Directory Server“ einzubinden. Auf diese Weise lassen sich Anwender über das firmenweite Benutzerverzeichnis für die Instant-Messaging-Umgebung freischalten. Den IM-Client können Firmen mit Content von Yahoo garnieren, etwa Wetterinformationen, Nachrichten und Börsennews. Anwender sind in der Lage, Verbindungen zu externen Yahoo-Messaging-Usern aufzubauen, wobei die Kommunikation aus Sicherheitsgründen von einem Gateway gesteuert wird.

Nach Überzeugung von Andreas Ludwig, Director Productions und Services bei Yahoo Deutschland in München, erhöhen Instant-Messaging-Systeme die Produktivität von Mitarbeitern. Neben der bereits erwähnten Presence Awareness bietet die Kommunikationsform die Möglichkeit, einem Gesprächspartner eine kurze Nachricht zu hinterlassen, etwa die Bitte um Rückruf. Dies spare Telefonanrufe beziehungsweise das Abhören des Anrufbeantworters. Zudem könnten Firmen so Telefonkosten senken: Statt transatlantischer Sprachverbindungen tauschen sich Anwender per Chat aus. Ludwig selbst macht davon Gebrauch, um kurze Besprechungen mit Kollegen in der Yahoo-Zentrale in Kalifornien abzuhalten.

Warten auf Greenwich

Microsoft hat mit „MSN Messenger Connect“ auf Yahoos Vorstoß in das Firmenkundensegment reagiert. Das Produkt schneidet ebenfalls Chat-Dialoge mit, wobei der Hersteller die hauseigene Datenbank SQL Server heranzieht. Im Gegensatz zu den Konkurrenten Yahoo und AOL nennt Microsoft den Preis der Software: Pro Jahr und User sind etwa 24 Dollar zu zahlen. Die Anwender müssen sich beim Authentifizierungsdienst „Passport“ registrieren. Über diesen Service erfolgt der Login ins IM-Netz sowie die Identifikation anderer Teilnehmer. Laut Hersteller integriert sich das Werkzeug in das Active Directory sowie in vorhandene Exchange 2000 Instant Messaging Services. Allerdings fehlt dem Tool eine Verschlüsselungsfunktion.

Mit einer solchen wird das Folgeprodukt (Codename „Greenwich“) ausgestattet sein, das ungefähr im dritten Quartal 2003 auf den Markt kommen soll, und zwar nicht etwa als separates Produkt, sondern als Bestandteil des Betriebssystems Windows .NET Server. Mit Greenwich soll es darüber hinaus möglich sein, Videokonferenzen abzuhalten und zu telefonieren. Hierzu lassen sich Nebenstellenanlagen einbinden. Microsoft versucht einmal mehr, seine Desktop-Dominanz auszuspielen: Das Betriebssystem Windows XP beinhaltet den MSN Messenger - ein Vorteil gegenüber Yahoo und AOL.