Im BI-Markt toben Verteilungskämpfe

11.05.2005
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

Hyperion, die Nummer fünf, übernahm im Juli 2003 Brio Software und ergänzte damit seine Produktpalette mit ausgereiften Produkten für Reporting und Datenanalyse. Der Umsatz konnte 2004 um 8,5 Prozent auf 690 Millionen Dollar gesteigert werden.

"Bereits ab Platz sechs beginnt sich der Markt zu teilen", heißt es bei Lünendonk. Erzielte das dort positionierte Unternehmen Arcplan 2003 noch Einnahmen von 18 Millionen Euro, so weisen alle folgenden Unternehmen in Deutschland nur noch Umsätze in einstelliger Millionenhöhe aus. Das rund zehn Unternehmen umfassende "Mittelfeld" mit Erlösen zwischen drei und neun Millionen Euro zeigt, dass es durchaus lukrative Nischen für Spezialanbieter gibt.

Spezialisten haben gute Chancen

Der BI-Markt folgt damit den Gesetzmäßigkeiten des gesamten Softwaremarktes: Neben den großen, häufig internationalen Konzernen bietet sich Raum für Spezialisten. Verlierer dürften wieder einmal die Anbieter in der Mitte sein: Sie müssen damit rechnen, von Größeren übernommen zu werden oder selbst andere Firmen akquirieren, um auf eine kritische Größe zu kommen.

Der Druck resultiert den Marktforschern von Barc zufolge auch aus dem großen Interesse vieler Kunden nach Lösungen aus einer Hand. "Aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus" würden dabei etablierte Softwareanbieter bevorzugt. Davon profitieren die Branchengiganten IBM, Oracle, Microsoft und SAP. Sie setzen auf ihren Bekanntheitsgrad und ergänzen ihre Teilangebote durch Partnerschaften mit kleineren Spezialanbietern.

Microsoft dominiert Olap-Markt

Diese Strategie hat offensichtlich Erfolg: Weltweit heißt der größte Anbieter im Olap-Sektor inzwischen Microsoft - hauptsächlich, weil dessen Datenbank SQL Server die Olap-Engine "Analysis Services" beiliegt. Nach Schätzungen des Londoner Marktforschungsinstituts The Olap Report hat sie in wenigen Jahren den höchsten Marktanteil erreicht.