Im BI-Markt toben Verteilungskämpfe

11.05.2005
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

Die Produkte von weltweit 200 bis 300 Softwareanbietern lassen sich dem BI-Markt zuordnen, rechnet Carsten Bange, geschäftsführender Gesellschafter des Marktforschungsunternehmens Barc, in der neuesten Studie "Olap und Business Intelligence 2005" vor. Im stark fragmentierten BI-Bereich suche man einen Marktführer mit einem Anteil von über 25 Prozent allerdings vergebens.

Bange erklärt, warum der Markt wächst und sich gleichzeitig bereinigt: "Der BI-Markt hat inzwischen eine so interessante Größe erreicht, dass auch die ERP-Anbieter auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern in den Markt drängen." Microsoft, Oracle und SAP setzten etablierte BI-Anbieter vor allem mit ihrer großen Kundenbasis und ihren Vertriebsstrukturen unter Druck. Viele Spezialanbieter beschränkten sich auf Teilkomponenten von BI-Systemen mit begrenzten Wachstumschancen und oft relativ hohen Preisen. Das Interesse an jeglichem BI-Know-how sei derzeit so groß, dass diese Firmen automatisch zu Übernahmekandidaten würden. "Marktaustritte durch Insolvenz dagegen sind extrem selten", meint Bange.

Der Markt für Business Intelligence ist breit gefächert. Nur wenige Unternehmen sind Generalisten, die jedes Segment beliefern können.
Der Markt für Business Intelligence ist breit gefächert. Nur wenige Unternehmen sind Generalisten, die jedes Segment beliefern können.

Eine eindeutige Nummer eins in Sachen BI auszumachen ist deshalb nicht leicht. Unternehmen wie SAP, Microsoft und Oracle fehlen auf der aktuellen BI-Liste des Beratungshauses Lünendonk, da sie nicht den Aufnahmekriterien entsprechen, die da lauten: "Mehr als 50 Prozent des Umsatzes werden mit Produktion, Vertrieb und Wartung von BI-Software-Produkten erzielt." Deshalb stehen an der Spitze des deutschen BI-Markts ausschließlich internationale Unternehmen mit ihren deutschen Tochtergesellschaften. Mit deutlichem Vorsprung belegt die SAS Institute GmbH, Heidelberg, Platz eins.

SAS vor Business Objects