Outsourcing ist keine Endstation

Wie ausgelagerte Mitarbeiter im neuen Job ankommen

27.08.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Seinen Platz finden

Nach der Ankündigung von Betriebsübergängen steht für jeden Mitarbeiter die Frage im Raum, wie der neue Platz aussehen wird. "Mir war wichtig, beim Wechsel aktiv zu sein und nicht zu warten, an welche Position ich in der neuen Struktur gestellt werde", erinnert sich der 45-jährige Elsässer. Der ausgebildete Speditionskaufmann besann sich auf seine Wurzeln, sah sich nach Ansprechpartnern bei T-Systems im Logistikumfeld um und fand einen Produkt-Manager, mit dem sich eine Zusammenarbeit ergab. Mittlerweile verbindet er als Senior Consultant den Vertrieb mit der Technik.

Auch Sieglinde Walz nahm den Wechsel entspannt: "Die Sorge um den eigenen Platz ist unbegründet, wenn man eine gute Beziehung zu seinen Kunden hat. Der Kunde bleibt derselbe und sollte weiter dort sein, wo er hingehört: im Mittelpunkt. Dennoch erleben viele Menschen den Wechsel als beunruhigend. Erst wenn die Ängste eines möglichen Positionsroulettes wegfallen, entfaltet sich wieder gemeinsame Kreativität."

"Seinen Platz finden" gilt jedoch nicht nur für den einzelnen Mitarbeiter, sondern auch für ganze Sparten. Mittlerweile findet sich bei T-Systems beispielsweise geballte Automotive-Kompetenz. Nach Debis mit Schwerpunkt Daimler und BMW baute die Gedas-Übernahme den Kontakt zur Volkswagen-Gruppe aus - und brachte damit konsolidiertes Fachwissen über die großen Player der deutschen Fahrzeugindustrie unter ein Dach. Erst im Mai wurde durch einen weiteren Service-Deal mit MAN die Nutzfahrzeugsparte verstärkt.

Chancen für Weiterentwicklung

"T-Systems hat ganz andere Ressourcen als eine IT-Abteilung, wenn es um Weiterbildung geht. Auch das Angebot hinsichtlich Soft Skills ist umfangreich", sagt Thuet, der sich bei T-Systems vom Systemanalytiker unter anderem auf der Basis von Projekt-Management-Trainings zum Projektleiter weiterentwickelt hat.

"Die Organisation der Service-Akademie in dieser Größenordnung ist eine echte Leistung", meint Walz. Dass die Führungskräfte in T-Punkten und Call Centern mitarbeiten und schauen, wie sich die Interaktion mit den Kunden gestaltet und Service gelebt wird, hält die Vertriebsexpertin für die perfekte Erdung. "Daneben entstehen Netzwerke, mit denen sich auch die größenbedingt anonymen Strukturen überwinden lassen", so Walz. Darüber, dass die Informationsversorgung der Telekom im Intranet überdurchschnittlich ist, sind sich die "Neuen" einig. "Die Chatrooms mit dem Vorstand sind eine sehr gute Idee", findet Walz.