Outsourcing ist keine Endstation

Wie ausgelagerte Mitarbeiter im neuen Job ankommen

27.08.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Neuer Arbeitgeber übernimmt alte Verträge

Dieser Einsatz lohnt sich. "Während der Umstellungsphase war das HR-Team immer verfügbar. Es gab eine Reihe von Veranstaltungen, aber auch die Möglichkeit, im direkten Gespräch offene Fragen zu klären. Die Vertragsbedingungen des alten Arbeitsvertrags wurden prinzipiell übernommen", sagt Jo Brobbel über die HR-Begleitung.

Rund 230.000 Mitarbeiter sind weltweit im Telekom-Konzern tätig, etwa 46.000 davon für T-Systems. Bei vielen Neuankömmlingen wirkt schon die schiere Größe der Telekom atemberaubend. "Oh weh, jetzt werden wir gleichgeschaltet, dachten wir", erinnert sich Sieglinde Walz, Leiterin Vertrieb Automotive Handel. Die 46-Jährige war im Rahmen der Debis-Übernahme zu T-Systems gekommen, dort hatte sie in einer Vielzahl von Consulting-Projekten und Services vor allem mit mittelständischen Daimler-Automobilhandelsbetrieben zu tun.

Bei Outsourcing-Deals verschieben sich vor allem vertraute Beziehungen mit ehemaligen Kollegen. "Den ‚kleinen Dienstweg‘ gibt es nicht mehr - es stellen sich einfach andere Anforderungen an Transparenz und Dokumentation", stellt Pascal Thuet fest. Während er bei Peguform ins Geschehen der Fachabteilungen eingebunden gewesen sei, habe sich dies stark verändert. "Die ehemaligen Kollegen sind jetzt Kunden, das ist einfach eine andere Art der Zusammenarbeit, es geht nicht mehr auf Zuruf", so Thuet. Wichtig ist, die Strukturen und Prozesse kennenzulernen, denn Klarheit und Transparenz helfen", meint Stefan Elsässer, Senior Consultant SI, der vom ehemaligen Volkswagen-IT-Dienstleister Gedas zu T-Systems kam. "Es dauert eine Weile, die neuen Kürzel, Abteilungen und Organisationen zu verstehen, das eigene Netzwerk aufzubauen, um die richtige Person für ein bestimmtes Anliegen zu finden", meint auch Thuet.

Je nach vorhergehendem Umfeld wirken die Strukturen mehr oder weniger komplex. "Die Unternehmenskultur ist unterschiedlich. Shell ist eine Riesen-Company, alle Prozesse sind international. Da gibt es Parallelen zu T-Systems", meint Jo Brobbel, der die Strukturen des 112.000 Mitarbeiter zählenden Mineralölkonzerns gewöhnt war.