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Hannoveraner Messe CeBIT ist nicht für alle Firmen ein Pflichttermin

Was Branchen-Promis zur CeBIT sagen

25.02.2008

Bernd Bischoff, Chief Executive Officer (CEO) von Fujitsu Siemens Computers (FSC)

Grün ist die Hoffnung – vor allem für Hardwarehersteller, also auch für FSC-Chef Bernd Bischoff.
Grün ist die Hoffnung – vor allem für Hardwarehersteller, also auch für FSC-Chef Bernd Bischoff.
Foto: Bischoff

CW: Die Deutsche Messe AG hat Halle 1 für die Aussteller geschlossen. Damit braucht auch FSC als langjähriger Aussteller in dieser Halle ein neues CeBIT-Konzept. Wo werden Sie vertreten sein?

Bischoff: Wir sind in Halle 9 im Green IT Village dabei, denn da können wir einige interessante Produkte zeigen. Die Halle 1 hatte sich überlebt, schließlich gab es dort zuletzt nur noch zwei Infrastruktur-Hersteller – IBM und uns. Um uns herum standen Kopierer, Fernseher und Druckmaschinen. Da wollte niemand mehr ausstellen. Zudem ist FSC noch im Bereich Government in der Halle 9 vertreten, im Intel-Pavillon mit Consumer-Produkten auf dem Freigelände und in einigen Meeting-Räumen. Folglich ist unser Engagement im Vergleich zum Vorjahr deutlich geschrumpft, denn der Stand in Halle 1 war riesig.

CW: Was halten Sie von der neuen Positionierung der Messe?

Bischoff: Die CeBIT hat gut daran getan, das Konzept zu verändern. Natürlich muss sich der Kongress-Charakter erst im Laufe der Jahre entwickeln, so etwas geht nicht im ersten Anlauf. Aber die Basis ist geschaffen. So veranstaltet die Initiative D21 am Messesamstag einen Kongress mit mehr als 1000 Schülern und Studenten, die wir für IT- und Ingenieursberufe begeistern wollen. Das Problem des Fachkräftemangels ist gewaltig – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Westeuropa. Für solche Kongresse ist die CeBIT eine ideale Plattform.

CW: Hat die Messe noch ihre traditionelle Bedeutung als Forum für neue Produkte und Services?

Bischoff: Ich glaube, das war schon in den vergangenen Jahren nicht mehr der Fall. Zu Hochzeiten wie in den 90er Jahren haben Unternehmen noch mit dem Launch neuer Produkte bis zur CeBIT gewartet, aber das ist passé.

CW: Aber es ist doch erstaunlich, dass es Jahre gedauert hat, bis die Messe ein neues Konzept entwickelte.

Bischoff: Die Messe hätte tatsächlich ein bisschen schneller reagieren können, und die CeBIT wird sich auch weiterhin an veränderte Bedürfnisse anpassen müssen. Immerhin hat sie als eine von wenigen Messen die Chance, langfristig zu überleben. Die Systems hat diese Gelegenheit wohl verpasst. Ihr Generalistenanspruch lässt sich bei diesen Besucherzahlen nicht mehr halten.

CW: Was kann denn die CeBIT besser?

Bischoff: Die Messe bietet nach wie vor eine Mischung aus Treffpunkt und Lösungsschau. Für den deutschen Markt ist sie eher eine Mittelstandsmesse, aber aus anderen Ländern kommen noch viele Konzern-CEOs und -CIOs. Die kann man in Hannover innerhalb von fünf Tagen zum Gespräch treffen.

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