Zehn Schritte zum Web-Shop

Und? Läuft der Laden?

12.06.2003
Von von Heide

2. Die Einrichtung: von der Stange oder Maßanzug ?

Webshop-Systeme sind in verschiedenen Varianten verfügbar: Zumeinen offerieren alle Anbieter von Unternehmenslösungen auch E-Business-Module für die Einrichtung und den Betrieb eines Shop in Anbindung an die vorhandene Unternehmenssoftware. Zum anderen liefern zahlreiche weitere Anbieter Standard-Web- Shop-Systeme („Out-of-the-Box“), die entweder gekauft oder gemietet werden können und sich an die individuellen Anforderungen anpassen lassen.

Die teilweise vorgefertigten Systeme standen lange im Ruf von „Einstiegs-“ oder „Probierlösungen“; doch dieses Image haben sie inzwischen verloren, denn die Funktionsvielfalt lässt kaumWünsche offen.Und ein weiteres Argument spricht für den Einsatz einer Standardlösung: Laut einer Untersuchung kleinerer und mittlerer Online-Händler durch das Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universität Karlsruhe im Zusammenhang mit Online-Zahlungssystemen liegt der Anteil der Online-Erlöse am Gesamtumsatz kleiner und mittlerer Firmen zwischen knapp unter der Zehn- bis jenseits der 30-Prozent- Marke. Der monatliche Umsatz bewegt sich danach nicht selten in einer Größenordnung von durchschnittlich 5 000 Euro. Der Einsatz aufwändiger Enterprise-Lösungen mit kostspieligen Lizenzen und hohem Implementierungsund Programmierbedarf würde sich für diese Anwender nicht rechnen.Denn Insidern zufolge ist bei Lösungen im Highend-Bereich, wie sie von den großen Versandhäusern, darunter Obi@Otto, Tchibo, Quelle und Plus, genutzt werden und die aus dem Hause Intershop stammen, mit Investitionen im siebenstelligen Bereich zu kalkulieren. Dabei handelt es sich umhoch performante E-Commerce-Systeme samt Schnittstellen zur betriebswirtschaftlichen Unternehmenssoftware.

In den zahlreichen kleineren Unternehmen, in denen Web- Shops als zusätzlicher Verkaufskanal betrieben werden, bietet sich jedoch die Shop-Mietlösung an, bei der die Software Eigentum des Herstellers bleibt und normalerweise auch auf dessen Server läuft. So entfallen die hohen Anfangsinvestitionen in das System und der technische Aufwand für die Implementierung der Shop-Software, den Betrieb auf eigenen Web-Servern und die laufende Wartung und Überwachung. Neben einer einmaligen Einrichtungsgebühr beschränken sich die Kosten dann auf monatliche Fixkosten. Die Grundeinrichtung eines Shop - mit noch leeren Regalen - kann den Anbietern zufolge in wenigen Werktagen erfolgen.

Die Preise für einen outgesourcten Shop hängen vomAnbieter und vom Funktionsumfang ab: Schlund+Partner beispielsweise verlangt für seine unterschiedlich ausgestatteten Shop-Systeme zwischen 40 und 199 Euro im Monat. Auf Basis eines Miet-Shop dieses Anbieters betreibt beispielsweise die August Strothlücke GmbH & Co. KG aus Verl einen virtuellen Laden. Das mittelständische Unternehmen produziert und vertreibt Wurst- und Schinkenspezialitäten. Im Web ist es seit drei Jahren als Online-Shop unter www.jamon.de zu finden. Das Online-Angebot: Serrano-Schinken und andere Produkte aus Spanien. „UnsereUmsatzerwartungen wurden deutlich übertroffen“, erklärt Firmenmitarbeiter Christian Heitmann. Zwei Jahre nach Shop- Eröffnung verzeichne Jamon. an normalen Tagen durchschnittlich 200 Besucher, vor Festen wie Weihnachten oder Ostern verdoppeln sich diese Zahlen. Etwa fünf Prozent der Surfer bestellten anschließend Ware zu einem durchschnittlichen Wert von knapp 100 Euro.

3. Wie sieht das richtige Outfit aus?