Softwaremarkt zwischen SOA und Web 2.X

19.07.2007
Von Andreas Bitterer

Applikationen aufgebrochen

Das Problem an der Zukunft ist ihre Vielfältigkeit. Bei den verschiedenen Einflussfaktoren kann sich auch Gartner nicht auf nur ein Szenario festlegen
Das Problem an der Zukunft ist ihre Vielfältigkeit. Bei den verschiedenen Einflussfaktoren kann sich auch Gartner nicht auf nur ein Szenario festlegen

Anbieter von Infrastrukturplattformen wie IBM oder Microsoft offerieren diese funktionalen Einheiten, aber auch die traditionellen Lieferanten von Unternehmensanwendungen, wie Oracle und SAP brechen ihre Applikationen auf, um schneller und flexibler auf die sich verändernden Anforderungen der Kunden reagieren zu können. Andere Unternehmen wiederum bauen ihre Strategie darauf auf, dass sie granulare Services zur Verfügung stellen, die auf eine einzelne Aufgabe oder einen speziellen Kundentypen zugeschnitten sind. Zusätzliche Dienstleistungen werden von Unternehmen erbracht, die nicht zu den klassischen Anbietern in dem Bereich zählen (beispielsweise Telekommunikation, Banken und Behörden).

Wird sich der Markt der Software-Anbieter weiter konsolidieren?

Der Softwaremarkt erinnert zurzeit in seiner Art stark an die Dynamik der Automobilindustrie vor einigen Jahren. Nur eine Handvoll von sehr großen Herstellern (wie General Motors, Ford, Daimler, Toyota) teilt sich den Löwenanteil dieses Marktes. Kleinere Hersteller wurden in Nischen gedrängt oder gleich übernommen, wobei die Marken meist bestehen blieben. In der Softwareindustrie folgen die "Mega-Vendors" IBM, Microsoft, Oracle und SAP diesem Prinzip seit einigen Jahren, wobei hier das Ende noch nicht abzusehen ist.

Ebenso wie unzweifelhaft ist, dass sich Firmen wie Oracle, das in den letzten Jahren über 20 Milliarden Dollar für Zukäufe ausgegeben hat, auch weiterhin durch Übernahmen verstärken werden, darf angenommen werden, dass sich Akteure wie Cisco, Google, Hewlett-Packard oder Sun Microsystems auch zunehmend in der Softwarebranche breitmachen wollen. Die Kriegskassen dieser Unternehmen sind prall gefüllt, und zusätzlich erzeugen große Private- Equity-Firmen enormen Druck in der Branche. Die Anzeichen sprechen schon heute dafür, das es im Software-Markt weiterhin recht turbulent zugehen wird.

Obwohl die wesentlichen Trends klar identifiziert sind, verhindern die vielen Unwägbarkeiten, die Zukunft der einzelnen Softwaremärkte, Nutzungsmodelle und Technologien exakt vorherzusagen. Von der Entwicklung der einzelnen Faktoren wird es abhängen, ob, in welche Richtung und in welchem Grad sich die Softwareindustrie verändert. Daraus resultiert letztlich auch die Herausforderung für jeden CIO, der seine Investitionen in Software zukunftssicher gestalten will. Nur wenn die zentralen Trends erkannt und die mit ihnen einhergehenden Unsicherheiten beziehungsweise möglichen Folgen nachvollzogen werden, können Organisationen Zukunftsszenarien erstellen und ihre Softwarestrategie dementsprechend ausrichten. Gartner beantwortet deshalb einige der Fragen, die CIOs zurzeit heftig umtreiben.