RFID-Chip meldet: "Wartung ausgeführt"

12.08.2003
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Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Einen eventuell festgestellten Schaden erfasst der Monteur hingegen auf dem PDA, genauer gesagt, einem „Netpad“ von Psion Teklogix . Mit den hübschen kleinen Manager-Spielzeugen gleicher Bezeichung ist dieses Gerät kaum vergleichbar. Relativ schwer und unhandlich, aber gegen Schläge und Stürze gut gepolstert und extrem robust, ist es für den rauen Arbeitsalltag der Monteure maßgeschneidert. „Das ist eben der Unterschied zwischen Schreibtischlösung und wirklichem Leben“, erläutert Kipper den Sinn und Zweck des Ramp-up-Verfahrens. Wie das Arbeitswerkzeug vor Ort beschaffen sein müsse, stelle sich erst im praktischen Betrieb heraus. Oder wie der inhaltliche Projektleiter, Werner Breitwieser, mit mildem Spott hinterherschickt: „Entwickler haben ein etwas eingeschränktes Gesichtsfeld.“

Den Testaufwand übernehmen die Hersteller

Das Lesegerät für den RFID-Chip wurde extra von Psion Teklogix gebaut und in den Netpad integriert, ergänzt der technische Projektleiter, SAP-Spezialist Thomas Kaußen. Als Betriebssystem kommt Microsofts Windows CE zum Einsatz. Der Hardwarelieferant wurde offenbar tiefer in das Projekt verstrickt, als er eigentlich wollte. Dazu Breitwieser: „Psion hat gedacht, sie können uns einige Devices verkaufen, doch jetzt verkaufen sie uns Systeme.“

Weil SAP zudem Psion in den Stand eines „validierten“ Herstellers erhob, sieht sich Fraport einer weiteren Sorge ledig: Die enge Verbindung zwischen den beiden Anbietern stellt sicher, dass jedes neue R/3-Release auf den mobilen Endgeräten läuft. „Durch die Zertifizierung konnten wir den Testaufwand auf die Hersteller abwälzen“, freut sich Kipper. Bis zum Ende dieses Jahres sollen 70 Monteure mit dem PDA arbeiten, wobei das „P“ nicht wörtlich zu nehmen ist. Die Geräte sind nicht personalisiert, so dass de facto nur 32 von ihnen gebraucht werden.

Über eine Docking-Station spielen die Monteure morgens ihre Instandhaltungsaufträge auf den PDA. Öffnen lässt sich ein Auftrag erst, wenn der Funkwellenkontakt mit dem Transponderchip der jeweiligen Klappe herstellt ist. Hat der Instandhaltungs-Techniker seine Arbeit verrichtet, muss er das mobile Endgerät noch einmal an die Brandschutzklappe halten. Dabei wird das aktuelle Datum auf den Chip übertragen und gespeichert sowie der Auftrag abgeschlossen.