IT & Business Excellence

SAP-Designsprache LAVA

Optimales Design für BI-Informationen

29.01.2014
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Die Designsprache „Project LAVA“ soll BI-Analysen und -Reports in SAP BusinessObjects Dashboards durch eine sehr schlanke und minimalistische Darstellung einfacher und leichter verständlich machen.

Die Konsumerisierung der IT macht vor Business Intelligence (BI) nicht halt. Führungskräfte und BI-Anwender in Unternehmen wollen optisch ansprechende und leicht verständliche BI-Reports – ob am Desktop-PC, dem Smartphone oder einem Tablet-PC –, um Entscheidungen schneller und besser treffen zu können.

Entscheidungsrelevante Informationen schneller wahrnehmen

Herkömmliche BI-Dashboards werden den Forderungen der Anwender nach einer optimalen „User Experience“ bei der Visualisierung von Auswertungen nicht immer gerecht, meint Anita Gibbings, Director Business Intelligence Solution bei SAP: „Ein ideales Informationsdesign zeichnet sich dadurch aus, dass die Endanwender Inhalte, Aussagen und Botschaften in Berichten schnell erfassen und nachhaltig begreifen können.“ Genau hier setzt SAP mit einer neuen Designsprache unter dem Namen „Project LAVA“ (= Lightweight Applied Visual Analytics) an. „Ebenso wie andere Designsprachen oder -vokabulare beinhaltet „Project LAVA“ eine Reihe von Richtlinien, Formen, Best Practices und Techniken, um unterschiedliche analytische Oberflächen visuell ansprechend und verständlich zu gestalten“, erläutert Gibbings.

Anita Gibbings, SAP
Anita Gibbings, SAP
Foto: SAP

Dadurch können entscheidungsrelevante Informationen sehr schnell wahrgenommen werden. Zugleich sind Berichte einfacher verständlich, denn durch den Einsatz von LAVA lassen sich gleiche Inhalte unternehmensweit einheitlich visualisieren. Zum Beispiel erscheinen Vertriebsauswertungen immer im gleichen Layout – für jede Niederlassung und jedes Geschäftsjahr. Gibbings sieht in der Designsprache daher einen Standardrahmen, mit dem sich SAP- BusinessObjects-Dashboards-Projekte zügig und mit hohem Erfolg abschließen lassen. Damit entfallen auch die endlosen Diskussionen über das Dashboard-Layout, die bei einem Wechsel im Management oder einer Änderung der Unternehmensstrategie häufig von vorn beginnen.

Visualisierung nach dem Lean-Prinzip

Project LAVA, Screenshot
Project LAVA, Screenshot
Foto: SAP

Die Designsprache bietet nicht nur einen Satz von Richtlinien zum Dashboard-Design von SAP BusinessObjects Dashboards, sie beinhaltet auch die notwendigen Designkomponenten. Project LAVA sei nicht zu verwechseln mit einem Produkt oder einer Lösung, betont Gibbings, auch nicht mit einer Technologie wie HTML5 oder ABAP oder mit einer Bibliothek zur Modellierung von Oberflächen und Charts, wie etwa dem Common Visual Object Modeler (CVOM) oder SAP UI5. Bei der Entwicklung von Project LAVA haben Ideen von Visualisierungsexperten wie Stephen Few, David McCandless oder Professor Rolf Hichert Pate gestanden. Deren Vorstellungen bei der Gestaltung von Dashboards waren jedoch im Hinblick auf Interaktivität, die Verteilung auf unterschiedliche Endgeräte und eine hohe Systemperformance an die spezifischen Anforderungen von SAP anzupassen.

Technisch gesehen besteht Project LAVA aus den fünf Kernelementen Lean Appearance, Points, Channels, Boards und Lattices. Einige Bestandteile sind bereits für die SAP BusinessObjects Intelligence-Plattform verfügbar, weitere sollen sukzessive hinzukommen.

1. Schlanke Darstellung (= Lean Appearence): Displays werden nach dem Lean-Appearance-Konzept gestaltet. Laut Gibbings brauchen analytische Applikationen eine klare und minimalistische Darstellung, die sich vollständig auf die Daten konzentriert. Jeder überflüssige Dekorations-Schnickschnack wie Schatten, diverse Schattierungen oder reflektierende Oberflächen sei zu vermeiden.