Nichts bleibt beim Alten

Neue Regeln in der Formel 1

14.04.2009
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.

Reifen

Das Comeback der profillosen Slicks ist eine der größten Veränderungen der neuen Saison. Sie ersetzen die Rillenreifen, die vor elf Jahren eingeführt wurden, um die Kurvengeschwindigkeiten zu senken. Weil die FIA nun alle Flips und Flaps genannten Aerodynamik-Aufbauten auf der Karosserie verboten hat, kommen die ursprünglichen Slick-Reifen zurück. Da diese in den langsamen Kurven mehr Haftung bieten, werden die Autos dort schneller. In schnellen Kurven, in denen es mehr auf die Aerodynamik ankommt, werden die Wagen dagegen langsamer. Insgesamt sorgen die Slick-Reifen dafür, dass der Abtrieb mehr von der mechanischen Seite kommt als von der Aerodynamik.

An jedem Rennwochenende stehen den Piloten 40 Trockenreifen - 20 von jedem der beiden Typen - zur Verfügung. Hintergrund: Die Ingenieure von Bridgestone entwickeln für jedes Rennwochenende vier Mischungen an Trockenreifen, die sich vor allem in der Härte des Gummis unterscheiden: sehr weich, weich, mittel und hart (Englisch: super-soft, soft, medium, hard). Vor Ort an der Rennstrecke wählen sie dann zwei unterschiedliche Reifenmischungen aus, die von allen Fahrern während eines Rennens genutzt werden müssen. Zudem kann jeder Fahrer auf 16 Intermediates (für leichten Regen) und 12 Regenreifen zurückgreifen.

Motor und Getriebe

Bei den Motoren hat die FIA die maximale Drehzahl von 19.000 auf 18.000 U/min reduziert.
Jedem Team stehen 20 V8-Motoren für die gesamte Saison zur Verfügung, davon je acht für die beiden Piloten und vier für Testfahrten. Ein Motor muss nicht mehr - wie noch im letzten Jahr - mindestens zwei Rennen halten, sondern drei. Benötigt ein Fahrer mehr als acht Motoren während der Saison, wird er bei jedem Einsatz mit einem neu eingebauten Aggregat zehn Startplätze nach hinten verbannt.

Ein Getriebe muss weiterhin vier Rennen in Folge eingesetzt werden. Tauscht ein Pilot beziehungsweise sein Team die Gangräder, muss er fünf Startplätze zurück. Wer gleichzeitig das Gehäuse wechselt, fällt weitere fünf Startplätze nach hinten.