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Wie es um das IT-Service-Management in deutschen Unternehmen bestellt ist;
Welche Bereiche die stärkste Prozessorientierung aufweisen;
Welche Frameworks als Hilfsmittel primär eingesetzt werden;
Wie Itil Kosten und Anwenderzufriedenheit beeinflusst;
Wie viel Zeit die Firmen für die Implementierung benötigen;
Wo noch Verbesserungsbedarf besteht.
"Untätigkeit im Bereich IT-Prozess-Management stellt ein erhebliches Kostenrisiko dar", fasst Rainer Schmidt, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Aalen, die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung zum prozessorientierten IT-Service-Management in deutschen Unternehmen zusammen. Ziel der Studie war, die IT-Prozessorientierung sowie die Nutzung unterstützender Frameworks - allen voran der Best-Practices-Sammlung IT Infrastructure Library (Itil) - zu eruieren. Daneben galt es, mehr über die damit erzielten Erfolge zu erfahren. An der Online-Befragung, die die Universität gemeinsam mit dem IT Service Management Forum (ITSMF) vornahm, haben sich 217 deutsche Unternehmen unterschiedlicher Größenordnung - von kleinen Betrieben über Mittelständler bis hin zu Konzernen ab 100 000 Mitarbeiter - beteiligt.
Der aktuelle Stand
Die IT-Prozesse in den hiesigen Unternehmen sind sehr unterschiedlich entwickelt: So haben 45 Prozent der Befragten zumindest für Teilbereiche verbindliche Prozessvorgaben etabliert, während sich ein Viertel der Firmen an vereinzelten Richtlinien orientiert. Einem umfassenden IT-Prozessmodell hingegen folgen lediglich 13 Prozent, und bescheidene zwölf Prozent der Betriebe geben an, ihre IT mittels fortgeschriebener Abläufe kontinuierlich zu optimieren. Offenbar gibt es nur wenige IT-Organisationen, die überhaupt noch keine Prozesse definiert haben: Laut Umfrage verfahren lediglich fünf Prozent der Interviewten grundsätzlich nach "informellen Regeln". Letztere Vorgehensweise zieht die mit Abstand höchsten Kosten nach sich: Gut ein Drittel dieser Firmen gaben an, dass die IT-Aufwendungen "stark" gestiegen seien.