Java öffnet sich für SOA und Web 2.0

07.06.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Einen Ausblick auf die Zukunft der Java-Plattform gab Sun-Manager Greg Hamilton in seinem Vortrag. Im Mittelpunkt stand die unter dem Codenamen "Mustang" geführte Version 6 der Java Standard Edition (Java SE 6 oder JSE 6), die am 29. Oktober freigegeben werden soll. Mit Hilfe der "Rhino"-Engine aus dem Open-Source-Projekt Mozilla erleichtere Mustang die Verwendung von Skriptsprachen, so Hamilton.

Ausblick auf JSE 6

Geplant seien zudem Plug-ins für Skriptsprachen wie Groovy oder Python. Entwickler würden damit in die Lage versetzt, hybride Anwendungen zu erstellen, die beide Programmiertechniken nutzen. Aus Kundensicht ergäbe sich die Möglichkeit, Java-Anwendungen mit Hilfe von Skriptsprachen zu erweitern und an spezielle Bedürfnisse anzupassen.

Zu den Neuerungen in JSE 6 gehört auch die Unterstützung von Microsofts Windows-Release "Vista" sowie des "Internet Explorer 7". Die Plattform enthält ferner eine Reihe von Management-Funktionen, darunter die "JConsole", über die Entwickler und Administratoren beispielsweise Informationen zur CPU- und Speichernutzung einer Anwendung erhalten. In Sachen Web-Services unterstützt Mustang den Standard JAX-WS (Java API for XML Web Services). Unterm Strich soll die kommende Standard Edition, die in der Regel auch als Basis für die Enterprise-Variante dient, deutliche Performance-Verbesserungen bringen. Bereits begonnen haben die Arbeiten am Mustang-Nachfolger Dolphin, der unter der Bezeichnung "Java SE 7" auf den Markt kommen wird. Unter anderem die XML-Unterstützung und die Grafikverarbeitung sollen sich damit verbessern.

Java und Visual Basic

Weiter in der Zukunft liegen Entwicklungen, die die Java-Community in den Projekten Semplice und Phobos vorantreibt. Im Rahmen von Semplice plant Sun, Konzepte von Microsofts Framework VB.NET in der Java-Welt zu nutzen. Wie Hamilton erläuterte, kompiliert Semplice Visual-Basic-Programm-Code in Java Class Files. Entwickler können ihre Anwendungen damit in Visual Basic erstellen. Im Project Phobos geht es darum, Javascript auch in Server-seitigen Web-Anwendungen zu nutzen.