Java öffnet sich für SOA und Web 2.0

07.06.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Last, but not least wurde auf der JavaOne die wachsende Bedeutung von Java auf mobilen Geräten deutlich. Mit der Java Micro Edition (Java ME) bedient die Entwicklergemeinde vor allem die Hersteller von Mobil- telefonen. Betrachtet man nur die Zahlen, nutzen längst mehr Mobiltelefone und PDAs Java-Clients als herkömmliche PCs, konstatierte Motorola-CEO Ed Zander in seiner Keynote. Mit mehr als einer Milliarde ausgelieferter Mobilgeräte in diesem Jahr überflügelten die Hersteller die Anzahl der weltweit verkauften PCs bei weitem. Nach Angaben der Standardisierungsorganisation OSGi sind derzeit rund 800 Millionen Java-Handys im Einsatz.

Die nächste Generation der Java-ME-Plattform soll es Entwicklerm ermöglichen, anspruchsvolle 3D-Grafiken, Multimedia-Funktionen und Location-based Services in ihre Anwendungen zu integrieren. Ein Problem für Mobile-Java-Nutzer stellen derzeit noch die unterschiedlichen Standards der Hersteller dar. Auf der JavaOne kündigte Motorola an, sein Testing-Framework für Mobile Information Device Profiles 3.0 (MIDP) unter einer Open-Source-Lizenz freizugeben.

Mobile Java

MIDP wird derzeit von der Java-Community im Rahmen des Java Specification Request (JSR) 271 geprüft. Der Java-ME-Stack beinhaltet darüber hinaus eine Reihe weiterer Spezifikationen, darunter die Connected Limited Device Configuration (CLDC) für Mobiltelefone und die Connected Device Configuration (CDC) für leistungsstärkere Mobilgeräte. Insgesamt existierten mindestens 30 verschiedene APIs für Mobile Java, kritisierte Nokia-Manager Tom Ojala. Hinzu kämen weitere proprietäre Stacks, beispielsweise von Qualcomm, die ebenfalls Java-fähig sein sollen.