Java öffnet sich für SOA und Web 2.0

07.06.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Mit EJB 3.0 tauscht Sun zudem das bisherige Persistenzmodell aus. Wurden bislang mit den in JSR 243 (Java Specification Request) spezifizierten "Java Data Objects" (JDO) und dem EJB-Persistenzmodell zwei unterschiedliche Techniken parallel verwendet, so hat das Unternehmen diese nun in einem neuen Persistenzmodell vereint, das sich stark am Open-Source-Projekt "Hibernate" orientiert. Das in JEE 5 enthaltene "Java Persistence API" erlaubt ein standardisiertes objektrelationales Mapping.

Ajax und Web 2.0

In 188 technischen Vorträgen informierten sich die rund 15 000 Besucher der JavaOne in San Francisco.
In 188 technischen Vorträgen informierten sich die rund 15 000 Besucher der JavaOne in San Francisco.

Für die Erstellung von Web-Services unterstützt JEE 5 die neuen Standards JAX-WS 2.0 (Java API for XML-based Web Services) sowie JAXB 2.0 (Java Architecture for XML Binding). Geht es um Anwendungen für das Web 2.0, so setzt auch Sun verstärkt auf Ajax-Techniken (Asynchronous Javascript and XML). Die Erzeugung entsprechender Web-Clients wird ebenfalls über JSF und EJB 3.0 unterstützt. Ajax beschleunigt Web-Seiten und erlaubt eine ähnlich ergonomische Bedienung, wie sie Benutzer von vollwertigen Desktop-Anwendungen kennen. Im Rahmen der JavaOne nahm die OpenAjax Alliance ihre Arbeit auf, ein Industriekonsortium, das sich die Interoperabilität von Ajax-Tools und -Anwendungen auf die Fahne geschrieben hat (siehe Kasten "OpenAjax Alliance"). Eine Reihe von Herstellern präsentierte während der Konferenz Ajax-Entwicklungswerkzeuge.

Java goes SOA

Zum Lieferumfang von JEE 5 gehören ferner Vorabversionen des "Netbeans Enterprise Pack 5.5" und des "SOA Starter Kit". Letzterer enthält eine Betaver- sion des "OpenJava ESB" (ESB = Enterprise Service Bus) für den Aufbau Service-orientierter Architekturen. In Sachen SOA sieht sich Sun denn auch an der Spitze der Softwareindustrie: "Wir sind der einzige Herstel- ler, der einen komplett quelloffenen SOA-Stack anbietet", warb Senior Vice President Mark Bauhaus gegenüber der computerwoche.