Gasag-Entstörer kommen schneller

28.07.2005
Von Katharina Friedmann

Um die Effizienz im Störungs-Management zu erhöhen, beschloss die Gasag zunächst, ihre Meldestelle, deren Aufgaben zuvor die rund um die Uhr besetzte Netzleitwarte des Energieversorgers zusätzlich übernommen hatte, mit dem operativen Entstörungsdienst zu einer eigenen Einheit zusammenzufassen. Boy ist heute Chef des neuen, insgesamt 90 Mitarbeiter starken Bereichs und zeichnet als solcher für den gesamten Entstörprozess verantwortlich. "Um unserer großen Versorgungsaufgabe gerecht zu werden, reichte es aber nicht, für die passende Organisation und qualifiziertes Personal zu sorgen", erklärt er. Notwendig war ein hochwertiges durchgängiges IT-System.

Gesagt, getan: Im Frühjahr 2004 machte sich der Energieversorger im Team mit dem Systemhaus Condat AG an die Entwicklung eines Softwaresystems, das es ermöglichen sollte, mit folgendem Zeitaufwand auszukommen:

- 90 Sekunden für das Gespräch mit dem Anrufer bis zur Alarmierung des Entstörungsdienstes;

- 90 Sekunden zum Ausrücken des Entstörungsdienstes;

- 25 Minuten für die Fahrt zum Einsatzort;

- 120 Sekunden Zeitpuffer.

Heute kann die Gasag die Anforderungen der DVGW erfüllen. Seit Mai dieses Jahres läuft die Software "Neue zentrale Meldestelle" im Produktivbetrieb. Dabei handelt es sich um eine datenbankgestützte integrierte Lösung, die auf dem Einsatzleitsystem "I/Cad" (Computer Aided Dispatch), einem an die Bedürfnisse der Gasag angepassten Standardprodukt von Intergraph, basiert. Sie unterstützt den Gesamtablauf des Entstörungsdienstes - von der Annahme der Meldungen über die Disposition der Entstörungskräfte bis hin zur Rückmeldung erledigter Aufträge durch die Techniker. Eine grafische Komponente im zentralen Einsatzleitsystem stellt dabei den Einsatzort und die Positionen der Gasag-Fahrzeuge sowie das Rohrnetz auf einer digitalen Karte dar. Auch die Historie der am Störungsort bereits erfolgten Arbeiten lässt sich damit einsehen. Die mobile Kommunikation zwischen der Meldestelle und den Einsatzfahrzeugen wurde mit dem Softwaresystem "Cover" der PPS/ EDV GmbH realisiert.

Der heutige Ablauf