Gasag-Entstörer kommen schneller

28.07.2005
Von Katharina Friedmann

Anfang März dieses Jahres, nach insgesamt 18 Monaten Projektlaufzeit, entließ die Gasag das neue System zunächst in den Probebetrieb. "Es ist vom ersten Tag an stabil gelaufen", freut sich Boy. Dank der mit der Lösung gewonnenen Transparenz und der Dokumentationstiefe sämtlicher Teilprozesse habe man die ursprünglich geplanten Abläufe seitdem bereits weiter verbessern können. Den finanziellen Aufwand des Projekts beziffert der Chef der Gasag-Meldestelle mit rund einer Million Euro.

Als größte Herausforderung bei der technischen Umsetzung des Projekts erwies sich laut Boy die Realisierung der erforderlichen Schnittstellen auf Kommunikationsebene: So galt es, das GIS (Geographisches Informationssystem), die Datenbank sowie die energiewirtschaftliche Branchenlösung SAP-ISU anzubinden und eine SAP-PM-Schnittstelle (Project Management) zu schaffen, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen zu ermöglichen.

Das Vorhaben stand wegen der DVGW-Vorschriften sehr unter hohem Termindruck, so dass parallel zur Umsetzung des neuen Meldestellenkonzepts im laufenden Betrieb bereits die Mitarbeiter geschult werden mussten. Möglich war dies laut Boy nicht zuletzt dank der eindeutigen, von sämtlichen Beteiligten genehmigten Projektorganisation mit klaren Verantwortlichkeiten - vom Auftraggeber über den externen Projektleiter bis hin zum Generalunternehmer. Als Erfolgsfaktor erachtet der Störungs-Manager außerdem die durch das schlanke Pflichtenheft gewonnene Flexibilität: "Viele Dinge haben wir erst während der Realisierung in Zusammenarbeit mit Condat und Intergraph geklärt. Das hat sich speziell in diesem Projekt sehr bewährt."

Steckbrief

Projektart: Entwicklung und Implementierung einer integrierten durchgängigen IT-Lösung zur Unterstützung des gesamten Entstörprozesses.

Branche: Energieversorger.

Zeitrahmen: Februar 2004 bis Mai 2005.

Stand heute: läuft produktiv.

Aufwand: rund eine Million Euro.

Produkte: Icad (Intergraph); Cover (PPS/EDV).

Dienstleister: Condat AG als Generalunternehmer; branchenspezifische Anpassung des Leitsystems in Eigenregie.

Umfang: für die Meldestelle und die 30 Entstörfahrzeuge.

Ergebnis: Einhaltung der "30-Minuten-Regel" der DVGW; leichtere Disposition der Techniker; erhöhte Effizienz beim Personaleinsatz in der Meldestelle; hohe Transparenz der Teilprozesse, Qualitätssicherung der Abläufe.

Herausforderung: Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen zu GIF-Systemen, zur Datenbank und zu SAP-ISU sowie SAP-PM.

Neue Transparenz