Funkchips überfordern ERP-Software

14.05.2004
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Auch Konkurrent Oracle hat sich dem Thema zugewendet und stellte Anfang April mit "Sensor-based Services" ein RFID-Paket vor. Es besteht aus der Datenbank und dem Applikations-Server in der Version 10g, der System-Management-Umgebung "Enterprise Manager" sowie der "E-Business Suite". Der "Oracle Application Server 10g" fungiert dabei als RFID-Middleware. Oracle liefert RFID-Lösungen in drei Ausprägungen: Das "Compliance Assistance Package" richtet sich an Konsumgüterhersteller, die Geschäftsbeziehungen zu den amerikanischen Handelshäusern Wal-Mart und Target, dem US-Verteidigungsministerium sowie der deutschen Metro unterhalten.

Mit dem "RFID Pilot Kit" sollen Unternehmen ein kleines Projekt aufsetzen und testen können. Es enthält unter anderem Reporting-Funktionen zur Datenanalyse sowie Treiber für gängige RFID-Lesegeräte. "Enterprise Deployment" umfasst Oracles Applikationen und Infrastrukturtechnik und soll sich ebenfalls dazu eignen, ein RFID-Pilotprojekt aufzulegen, das dann jedoch in den operativen Betrieb überführt werden könne. Die demnächst erscheinende "E-Business Suite 11i.10" verfügt über ein um RFID-Funktionen erweitertes Warehouse-Management.

Nicht ganz so weit ist Peoplesoft: Dem Unternehmen geht es zunächst darum, die Anwender von "Enterprise One" (vormals "J.D. Edwards One World") in die Lage zu versetzen, die Bedingungen der RFID-Protagonisten Wal-Mart und US-Verteidigungsministerium zu erfüllen. "Wir haben erst begonnen, über mögliche Zusatzprodukte nachzudenken", so ein Firmensprecher. Viele Projekte werden scheitern

Den RFID-Richtlinien der Handelskonzerne zu genügen sei kein allzu schwieriges Unterfangen, meint Gartner-Analyst Wood. Hierzu müssten Unternehmen zwischen 100 000 und 200 000 Dollar investieren. Prozessanpassungen seien nicht erforderlich, da es in erster Linie darum gehe, Waren nach den Vorgaben der Konzerne mit RFID-Tags zu versehen. Ganz anders sieht es aus, wenn Firmen ihre gesamte IT-Umgebung RFID-fähig machen möchten und somit ihre Prozesse auf das Potenzial dieser Technik einstellen sollten. Hier kämen Investitionen von zehn bis 20 Millionen Dollar auf die Anwender zu.