Die zehn schwersten SOA-Hürden

27.07.2007
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

8. Komplexität realistisch einschätzen

Trotz der vielfältigen organisatorischen SOA-Hürden sollten Projektverantwortliche technische Risiken keinesfalls unterschätzen, rät Gartner-Analyst Massimo Pezzini: "Die einfache Bedienbarkeit moderner SOA-Tools versteckt die technische Komplexität, die dem Aufbau einer verlässlichen SOA-Plattform innewohnt." Um aber eine unternehmensweite SOA-Infrastruktur sicher, skalierbar, hochleistungsfähig und zugleich verwaltbar zu gestalten, bedürfe es technischen Sachverstands, den sich bislang nur wenige Unternehmen verschafft hätten. Er empfiehlt, die technische Infrastruktur der SOA nicht auf der Basis theoretischer Modelle zu entwickeln. Stattdessen sollten sich Unternehmen an den tatsächlichen funktionalen und nichtfunktionalen Anforderungen wie Verfügbarkeit oder Sicherheit orientieren.

Dass sich in einer SOA viele IT-Aufgaben quasi per Knopfdruck erledigen ließen, können Praktiker bislang kaum bestätigen. "Das alte Versprechen, ausführbaren Servicecode direkt aus den Geschäftsprozessen zu generieren, ist nach wie vor problematisch", nennt Herr als Beispiel. Fraunhofer-Experte Beinhauer verweist darauf, dass die Pflege der vielen technischen und betriebswirtschaftlichen Services in der Praxis erheblichen zusätzlichen Aufwand verursache. Diesen gelte es von Anfang an einzuplanen.