Die zehn schwersten SOA-Hürden

27.07.2007
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

6. Einstiegsprojekt richtig dimensionieren

In der Planungsphase stellt sich SOA-Verantwortlichen ein weiteres Problem: Wie groß oder wie klein darf das Einstiegsprojekt sein, von dem möglicherweise die weitere Akzeptanz der SOA-Strategie abhängt? "Think big, start small", lautet ein oft zitierter Ratschlag in diesem Kontext. Der US-amerikanische SOA-Experte David Linthicum drückt es so aus: "Focus holistically, act locally". Doch ganz so einfach lässt sich die Frage in der Praxis nicht beantworten, wie etwa Audi-Manager Büttner erfahren hat: "Es ist durchaus eine Herausforderung, geeignete Pilotprojekte für eine SOA zu identifizieren." Entscheidend sei, "dass die Vorhaben auch für die Business-Seite relevant sind und die Visibilität im Unternehmen gegeben ist".

Diese Sicht vertritt auch Scherdin. "Einstiegsprojekte müssen einen demonstrierbaren Business-Nutzen haben." Für kleinere Vorhaben sei dieser oft schwer zu erbringen. "Bei SOA geht es um eine projektübergreifende Sicht", ergänzt Senacor-Experte Herr. Ausgangspunkt müsse daher eine SOA-Initiative sein, die erste Modelle und Ansätze zur Nutzung durch die Projekte bereitstelle. Bei der Deutschen Post habe sich ein Daumenwert von gut einem Jahr Laufzeit für die ersten SOA-Projekte als praktikabel erwiesen. Auch T-Mobile-Manager Mösch hält die Frage nach dem Einstiegsprojekt für kritisch. "SOA ist nicht die Antwort auf alle Fragen", gibt er zu bedenken. Einschlägige Projekte könnten sogar neue Probleme schaffen (siehe auch: Der richtige Weg zur SOA).