Die Deutschland AG spart am PC

10.08.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

An der Spitze des deutschen Marktes liegt immer noch Fujitsu-Siemens Computers (FSC), auch wenn es im jüngsten Quartal nicht überall rund lief. So sank der Desktop-Absatz der Münchner im zweiten Quartal laut Gartner im Vorjahresvergleich um rund neun Prozent. Allerdings konnte die Zahl der verkauften Notebooks um 55 Prozent gesteigert werden. "Wir haben stärker als andere Unternehmen auf das Thema Mobilität gesetzt", kommentiert FSCs Deutschland-Chef Hans-Dieter Wysuwa die Zahlen.

Prozessoren in Deutschland (Q2/05): AMD hat sich als CPU-Lieferant für heimische PCs etabliert.

Doch auch der FSC-Manager muss einräumen, dass sich an Großunternehmen derzeit nicht leicht verkaufen lässt. Hintergrund sei der Stellenabbau, den vor allem Konzerne betrieben: "Wenn eine große Bank 5000 Jobs streicht", sagt Wysuwa, "sind das immer auch 5000 PC-Arbeitsplätze, die wegfallen." Demgegenüber laufe das Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland sehr gut. Die kleineren Firmen erzeugen eine konstante Anschaffungswelle, zudem sind die PC-Lebenszyklen hier kürzer.

Endkunden kaufen kräftig

Leidlich gut läuft auch der Verkauf an die deutschen Verbraucher. Die Zahl der abgesetzten Endkundenrechner stieg im zweiten Quartal um 15 Prozent, Firmenkunden kamen lediglich auf eine Zuwachsrate von knapp neun Prozent. Der Trend zum Notebook im heimischen Wohnzimmer ist weiterhin ausgeprägt, während in Unternehmen Escherich zufolge der Austausch stationärer Maschinen gegen Mobilrechner kaum noch ansteigt. Hintergrund ist, dass die Preise für privat genutzte Notebooks in den vergangenen drei Quartalen abgestürzt sind.