Der richtige Umgang mit Personalberatern

04.04.2005
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Thomas Heyn, Jack Russell Consulting.

"Es hat keinen Sinn, sich als Bewerber mit einem konkreten Vermittlungswunsch an uns zu wenden", warnt Thomas Heyn. Der frühere Oracle-Personalchef hat sich mit seiner Beratung Jack Russell Consulting in München ausschließlich auf die Suche von Führungskräften (Executive Search) spezialisiert. Die klassischen Headhunter suchen nur, wenn sie den festen Auftrag eines Unternehmens haben. Sie finden die geeigneten Kandidaten oft in Konkurrenzfirmen des Auftraggebers, nachdem sie ihre Datenbanken befragt haben. Kandidaten, die sie selbst vermittelt haben, werben Berater wie Jack Russell Consulting nicht wieder ab: "Auch das Unternehmen ist für uns dann tabu."

Einen guten Personalberater kann man laut Heyn nicht an Äußerlichkeiten erkennen: "Es ist immer eine Sache des persönlichen Wohlbefindens und Vertrauens. Letzteres kann man durch absolute Offenheit gegenüber dem Kandidaten schaffen." So klärt Heyn schon im ersten Gespräch ab, ob die Position zu dem Kandidaten Sinn passt.

Susanne Liebscher, PSD Group.

Substanzielle Informationen über die ausgeschriebene Stelle sind ein weiteres Indiz für eine seriöse Arbeitsweise von Personalberatern. Cornelia Haupt kennt die vagen Angaben mancher Berater. Bei genauem Nachfragen entpuppte sich eine "sehr interessante Position in einem führenden Unternehmen" als nicht existent. "In dem Fall wollte der Personalberater nur seine Datenbank mit einem weiteren Lebenslauf füllen." Den Namen des Auftraggebers dürfen viele Personalberater in einem ersten Gespräch tatsächlich noch nicht nennen, da sich sonst zu schnell herumsprechen würde, dass das Unternehmen eine Schlüsselposition zu besetzen hat.