Daimler-Chrysler setzt Standards

24.11.2004
Von Christian Zillich

Schwieriger war die Überzeugungsarbeit bei den IT-Lieferanten und Implementierungspartnern. Schließlich mussten auch Branchengrößen wie IBM, T-Systems oder Cap Gemini die von Daimler-Chrysler verabschiedeten Standards einhalten. "Da gab es bei den Entwicklern der Zulieferer Anfangswiderstände zu überwinden", so Reimann. Mittlerweile hätten sich aber auch die IT-Anbieter bewegt, weil sie sähen, dass es bei der Realisierung ihrer Projekte weniger Schwierigkeiten gebe. Insgesamt habe die Zusammenarbeit zu einer engeren Kooperation geführt. So hat Daimler-Chrysler mit den Entwicklungslabors von IBM, Sun und Novell auf internationaler Ebene zusammengearbeitet. Ferner bildet IAP auch die Basis für Techniktrends wie Computing on Demand. Derzeit evaluiert der Automobilhersteller zusammen mit Sun das automatisierte Provisioning und die Virtualisierung von Hard- und Software-Infrastrukturen unter den Betriebssystemen Sun Solaris und IBM AIX. Im Bereich virtuelle Verwaltung von Blade-Servern erprobt Reimanns Team die Computing-on-Demand-Plattform von IBM.

Erweiterung auf .NET-Anwendungen geplant

Zudem soll sich IAP künftig nicht auf den Java-Bereich beschränken. Derzeit prüft Daimler-Chrysler, ob sich der Ansatz auch auf die .NET- und SAP-basierende Anwendungswelt erweitern lässt. Während Reimann die Ergebnisse der Evaluierung von SAPs "Netweaver"-Plattform noch abwarten will, laufen mit Microsoft bereits erste Gespräche für eine engere Integration. Wenn für diese Bereiche der Startschuss fällt, können sich Reimann und sein Team auf weitere spannende Jahre einstellen, in denen es kaum an Arbeit und Herausforderungen mangeln dürfte.