Gerhard Fercho im Gespräch

CSC -Abkehr von der Plönzke-Ära

06.06.2008
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Fazit: Hauptsache Erfolg

Gerhard Fercho: Wir werden weiterhin stärker als der Markt wachsen.
Gerhard Fercho: Wir werden weiterhin stärker als der Markt wachsen.

CSC Deutschland wächst profitabel, die Fluktuation wurde gebremst, die Neuausrichtung auf den Weg gebracht. Das sind die Erfolge von Fercho nach gut 18 Monaten. Die gesellschaftsrechtliche Zusammenführung verschiedener Einheiten ist dagegen gescheitert. Zudem blieben einige verdiente Mitarbeiter auf der Strecke, und die interne Verantwortungsprozesse sind offenbar zu komplex, um sie einfach und transparent darzustellen. Solange die in die US-Zentrale gemeldeten Zahlen stimmen, wird es dennoch keinen Zweifel an der Richtigkeit von Ferchos Entscheidungen geben. Doch ist die bislang gezeigte Leistung nur eine Momentaufnahme. Auch in der Vergangenheit gab es gute CSC-Jahre in Deutschland, und der hiesige Erfolg wird nach wie vor stark vom Projektgeschäft getragen. Wichtig für CSC Deutschland ist nachhaltiger Erfolg.

CSC auf Erfolgsspur

Foto: Lünendonk

Der US-amerikanische IT-Dienstleister hat sein Geschäftsjahr am 31. März 2008 mit einem Gesamtumsatz von 16,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Das bedeutet eine deutliche Steigerung von elf Prozent. Der Gewinn summierte sich auf 544 Millionen Euro. Die Gewinnspanne schrumpfte infolge von Restrukturierungskosten von 9,5 auf 9,2 Prozent. Sorge bereitet dem Unternehmen der Rückgang im bei den neuen Aufträgen. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen Projekte im Wert von 13,3 Milliarden Dollar gewinnen, das sind rund 3,6 Milliarden Dollar weniger als im Jahr zuvor. Bedenklicher als diese Abnahme ist die starke Abhängigkeit von Behörden. Allein die öffentlichen Auftraggeber haben im vergangenen Jahr Services im Wert von 11,2 Milliarden Dollar bestellt, auf die restlichen Industriezweigen entfallen somit lediglich 2,1 Milliarden Dollar, "ohne Zweifel eine Schwäche von CSC", monieren die Analysten von Ovum.

In Europa nahm der Konzern im Gesamtjahr gut 4,8 Milliarden Dollar ein. Das deutliche Plus von zwölf Prozent wurde durch Wechselkursschwankungen begünstigt. Die Leistungen der einzelnen Länderorganisationen veröffentlicht CSC nicht. Analystenerhebungen zufolge steigerte die deutsche Niederlassung ihre Einnahmen binnen Jahresfrist von 365 Millionen Euro auf 391 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs von mehr als sieben Prozent. Den weltweiten internen Erneuerungsprozess heißen die Analysten gut. "Nun ist es Zeit zu beweisen, dass CSC beschleunigen kann", fordert Ovum in Anspielung auf das interne Reorganisationsprojekt "Accelerate".