Cisco Systems will sich neu erfinden

10.04.2002

Dohmen: Dies lässt sich nicht völlig von der Hand weisen. Auch wenn wir es in Deutschland jetzt vielleicht wieder mit einem typisch deutschen Verhalten zu tun haben - das Pendel noch extremer als anderswo zur anderen Seite ausschlägt. Nur: Sparen alleine um des Sparen willens werden sich die Unternehmen - gerade im Bezug auf erzielbare Effizienzsteigerungen durch IT - auf Dauer nicht leisten können. Fest steht vielmehr: Firmen, die früh in zeitgemäße Netzinfrastrukturen und E-Business-Anwendungen investiert haben, erzielen heute schon signifikante Kosten- und Produktivitätsvorteile und sind dadurch wettbewerbsfähiger.

CW: Ist das nicht wieder diese Art von Self-Fulfilling-Prophecy, mit der sich die IT-Industrie in die eigene Tasche lügt und den Anwendern etwas vorgaukelt?

Dohmen: Nein. Es gibt inzwischen mehrere, auch kritisch nachprüfbare Studien wie die von uns in Auftrag gegebene Net Impact Studie, die aufgrund der weiteren Verbreitung von Internet-Techologien und -Anwendungen in den USA während der kommenden zehn Jahre ein Produktivitätswachstum von 50 Prozent und in Europa von immerhin noch 30 Prozent erwarten.

CW: Kommen wir von der Theorie zur Praxis: Sie sprachen eingangs von Marktsegmenten, in denen sich Cisco positioniert. Was sind für Ihr Unternehmen in Zukunft die wichtigsten Wachstumsmärkte?Dohmen: Da würde ich primär die Bereiche Voice over IP sowie Wireless-Technologien nennen. Aber auch die Themen Content Delivery Networking, E-Learning und Security laufen bei uns unter der Rubrik New Technology. Ein Business-Bereich, der in drei Jahren immerhin schon rund zwei Milliarden Dollar zum Konzernumsatz beisteuern soll.

Im „Zukunftsmarkt“ IP-Telefonie beansprucht Cisco die Spitzenposition.   Quelle: Synergy Research Group