Als Zielgruppe des gehosteten Service Lotus Notes Hosted Messaging sieht IBM Unternehmen mit 1.000 bis 10.000 Mitarbeitern. Die Preise für den kürzlich vorgestellten Dienst beginnen bei weniger als zehn Dollar pro Nutzer und Monat. Support leistet ein spezielles Team von IBM. Zur Auswahl stehen zwei Optionen für Service-Level-Agreements, Spam- und Virenfilter sowie Services für Backup und Wiederherstellung (siehe auch die erste Ankündigung des Service).
Laut einer Kurzanalyse von Gartner ist das Angebot jedoch weniger viel versprechend als es scheint. Die Analysten weisen darauf hin, dass IBM Global Services und Drittanbieter bereits seit mehreren Jahren Notes-Anwendungen für Kunden hosten. Das eigentlich Neue am Angebot sei daher, dass es den Software-Vertrieb in die Lage versetze, den gehosteten Notes-Mail-Service zu festen Preisen anzubieten.
Dabei wirke es so, als verlange IBM ähnliche Preise wie Microsoft für seinen Hosted Exchange E-Mail-Service. Tatsächlich wären jedoch konkrete Angebote der Lieferanten nötig, um die beiden Dienste detailliert vergleichen zu können. Diese umfasse auch die Optionen wie Mobility, größere Postfächer und Archivdienste.
Kein passendes Angebot für kleine Firmen
IBMs Offerte sei zudem keine Implementierung mit mehreren Mandanten auf einem Server. Microsoft hingegen biete immerhin mit "Microsoft Exchange Online" ein solches Modell mit dediziertem Server für Firmen mit mehr als 5.000 Nutzern an. "Ohne Server mit mehreren Mandanten kann IBM unserer Einschätzung nach Firmen mit 1.000 Mitarbeitern und weniger nicht wirtschaftlich adressieren", kritisieren die Analysten Tom Austin und Mathew W. Cain in ihrer Analyse. Doch gerade in dieser Kundenschicht sei die Nachfrage nach gehosteten E-Mail-Lösungen aktuell am größten.
Zwar habe der Hersteller mit "IBM Lotus Foundations" noch ein E-Mail-Appliance-Modell für kleinere Unternehmen zu bieten, doch sei dessen Marktpräsenz derzeit gering. Es bleibe dabei: IBM habe momentan kein standardisiertes und extern gehostetes E-Mail-Angebot für kleine Unternehmen. Dadurch habe der Hersteller das Marktsegment Microsoft und zu einem geringeren Maße auch Google überlassen.