Kritik von Gartner

Zweifel am Nutzen von IBMs neuen Hosting-Angebot für Lotus Notes

31.10.2008
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Es fehlen die Anwendungen

Ebenso missfällt den Analysten, dass zum neuen Service für Notes-Hosting bis dato keine Notes-Anwendungen gehören. Ohne einen Standardsatz von Anwendungsdiensten und Preisen bleiben Kunden dadurch drei Alternativen:

  • Die Anwendungen bleiben im Haus, während die E-Mail-Verwaltung an IBM ausgelagert wird;

  • Der Abschluss eines individuellen Vertrages für E-Mail-Verwaltung und Anwendungen;

  • Die Anwendungen und E-Mail-Verwaltung bleiben im Haus.

Gartner erwartet, dass viele Unternehmen zögern werden, ihre Notes-E-Mails extern hosten zu lassen und die Anwendungen innerhalb der Firewall zu betreiben. Kunden würden vermutlich eher ihre gesamte E-Mail-Plattform auslagern. "Sie folgen leichter dem Pfad, den ihnen IBM durch standardisierte Preise und Metriken aufzeigen kann: Dass gehostete Anwendungen günstiger als selbstbetriebene Systeme sind (während bestehende Service-Levels erfüllt oder sogar übertroffen werden)", so die Analysten.

Angesichts dieser Situation, rät Gartner interessierten Unternehmen zunächst die internen Kosten von E-Mail und Applikationen auf Basis von Notes/Domino zu berechnen, um sie mit den Preisen für externes Hosting vergleichen zu können. Große Anwenderunternehmen, die auf Notes/Domino-Applikationen festgelegt sind, sollten IBM dazu drängen, günstigere, "Cloud'-basierende Services für E-Mail und Applikationen anzubieten. Die noch im Beta-Stadium befindliche Option "Bluehouse" für Hosted Collaboration sei ein erstes Beispiel hierfür.