Überraschende Zahlenvorlage

IBM meldet deutlichen Gewinnanstieg

09.10.2008
Der US-Computerkonzern IBM hat im dritten Quartal den Gewinn deutlich gesteigert. Der Überschuss legte im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen überraschend nach US-Börsenschluss am Mittwoch berichtete.

Der Umsatz kletterte um fünf Prozent - davon drei Prozent durch positive Währungseffekte - auf 25,3 Milliarden Dollar (umgerechnet 18,6 Milliarden Euro). Zugleich bekräftigte IBM das Ziel, den Jahresgewinn um mindestens 22 Prozent zu steigern auf ein EPS von 8,75 Dollar. Die Vorlage der Quartalszahlen war eigentlich erst in einer Woche geplant. Möglicherweise entschied sich IBM für eine vorgezogene Veröffentlichung von Eckdaten, um die Talfahrt der Aktie zu stoppen. Das Papier hatte im Zuge der allgemeinen Börsenturbulenzen binnen eines Monats rund ein Fünftel seines Werts verloren.

IBM Hauptquartier in Armonk
IBM Hauptquartier in Armonk
Foto: IBM

"Unsere Zahlen zeigen, dass die Kombination aus einer konstanten Grundlage wiederkehrender Einnahmen und Gewinne, Investionen für Wachstum in Schwellenmärkten, einer Palette von Produkten und Diensten mit Mehrwert für unsere Kunden sowie einer starken und flexiblen finanziellen Basis der IBM einen Wettbewerbsvorteil verschaffen - in guten wie in schlechten Zeiten", wird Konzernchef Samuel Palmisano zitiert. "Wir sind weiter zuversichtlich, unsere Jahresprognose zu erfüllen.

Für das dritte Quartal meldete IBM eine Bruttogewinnmarge von 43,3 Prozent nach 41,3 Prozent in der vergleichbaren Vorjahreszeit. Der Vorsteuergewinn beläuft sich auf 3,9 Milliarden Dollar (plus 19 Prozent). Der freie Cash Flow für das bisherige Fiskaljahr belief sich zu Ende Q3 auf 6,4 Milliarden Dollar und das Barguthaben stand bei 9,8 Milliarden Dollar.

Mit Rückenwind der vorläufigen Zahlen machte die Aktie nachbörslich in etwa den Verlust des vergangenen Handelstages wett. Sie war am Mittwoch mit einem Minus von gut fünf Prozent auf 90,55 Dollar nahezu auf den tiefsten Stand in zwei Jahren gefallen.

Die Entwicklung des IBM-Geschäfts gilt als ein wichtiger Gradmesser für die Stimmung in der Wirtschaft. Mit seinen zwei Säulen Computertechnik und Beratung hat der Konzern vor allem große Unternehmen und Behörden als Kunden. Die IBM-Zahlen erlauben somit einen gewissen Rückschluss über deren Ausgabebereitschaft. (dpa/tc)