Quora: Fragen und Antworten
Wenn es ein Projekt gibt, das aktuell die Herzen aller ITler im Silicon Valley höher schlagen lässt, dann ist es die Frage- und Antwortplattform Quora. Das Konzept ist einfach: Man stellt eine Frage in einem bestimmten Themenbereich und die jeweils anwesenden Experten beantworten diese.
Der Unterschied zu Portalen wie Gute Frage, Yahoo Answers oder Ask ist die Qualität. In Quora gibt es kaum Rechtschreibfehler, keinen Grammatik-Wildwuchs oder "Leet"-Sprache. Wer eine neue Frage stellt, wird von der Software auf Ungereimtheiten, etwa ein fehlendes Fragezeichen, hingewiesen. Gestellte Fragen können von anderen Nutzern nachträglich bearbeitet werden, etwa um Fehler in Rechtschreibung oder Grammatik anzupassen oder die Frage verständlicher zu definieren. Das gleiche gilt für Antworten - auch hier kann die Community als korrektiv eingreifen.
Diese Maßnahme ist unter anderem der Grund dafür, dass in Quora nicht nur Normalbürger, sondern hochkarätige Experten unterwegs sind. Dazu gehören beispielsweise auch erfolgreiche CEOs, Gründer oder andere Silicon-Valley-Legenden. Ein gutes Beispiel für die Qualität von Quora ist die Frage, wie viel AOL in den 90er Jahren für die omnipräsenten CDs ausgegeben hat. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich Steve Case, der ehemalige Gründer und Chairman von AOL, Jan Brandt, die frühere CMO und andere Veteranen gemeldet und die Frage mit Zahlen, Fakten und Anekdoten beantwortet.
Bleibt die Frage: Kann Quora da erfolgreich sein, wo sich Giganten wie Google bereits die Zähne ausgebissen haben? Auch hiermit setzt sich die Plattform auseinander, etwa in dieser Frage zur langfristigen Ausrichtung der Plattform. Das Geld dürfte so schnell nicht ausgehen - im März 2010 konnte sich Quora ein Funding von 86 Millionen US-Dollar von Benchmark Capital sichern.