Cirquent-Chef Thomas Balgheim

"Wir schaffen die Basis für Wachstum"

28.11.2011

Im Frühjahr 2012 steht der Fahrplan

CW: Wie sieht der Zeitplan aus?

Balgheim: Wir werden im ersten Quartal 2012 Details bekannt geben. Das gilt auch für die Umfirmierung.

CW: Wie groß wird das Unternehmen sein?

Balgheim. Der Jahresumsatz wird etwa 600 Millionen Euro umfassen. Wir werden Niederlassungen in England, Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Dänemark, Frankreich und der Türkei haben. Außerdem führt die europäische Dependance die Niederlassungen in Brasilien und Argentinien sowie im mittleren Osten. Ingesamt werden wir über 5000 Mitarbeiter beschäftigen.

CW: Welche Services betreiben Sie für welche Branchen?

Balgheim: Die Akquisitionen wurden so betrieben, dass die Unternehmen komplementär sind. Das betrifft auf der einen Seite die Branchenstärke. Besonders gut aufgestellt sind wir in Europa in den Märkten Financial Services, Telekommunikation und durch Cirquent auch im Automotive-Sektor. Value Team ist zudem stark in der Energieversorgung verankert. Keane und Value Team haben ausgeprägte Kompetenzen in der Logistikbranche, ein Bereich, den auch Cirquent immer stärker adressiert hat. In Großbritannien ist Keane zudem in der öffentlichen Hand ein anerkannter Anbieter.
Alle Firmen fokussieren auch auf Portale und mobile Lösungen für das Customer Management. Ziel insbesondere auch von Cirquent ist es, unser Kunden darin zu unterstützen, dass sie sich mit Hilfe neuer Techniken vom Wettbewerb differenzieren und Werte schaffen. Das ist auch eine klare Kernkompetenz von NTT Data in Tokio sowie von Value Team und Keane.
Cirquent hat die dafür erforderlichen Frontends gebaut. Wir waren aber nicht so gut darin, diese Frontends, die im Lauf des Lebenszyklus zu Commodity werden, in einen dauerhaften, kostengünstigen Betrieb zu überführen. Das ist ein Geschäftsmodell, das Keane und Intelligroup betreiben. Wir haben nun Zugriff auf etwa 10 000 Offshore-Ressourcen in Indien, die darauf spezialisiert sind, sehr individuelle Anwendungen zu betreuen. Dadurch ergeben sich Synergieeffekte.

CW: Wird das Outsourcing demnach eine wichtigere Rolle für Sie spielen?

Balgheim: Cirquent erzielt heute 90 Prozent des Umsatzes im Projektgeschäft, zehn Prozent mit Betriebsdiensten. Das wird sich dahingehend verschieben, dass wir mittelfristig ein Verhältnis von 80 zu 20 anstreben. Die strategische Ausrichtung sieht ein Verhältnis von 70 zu 30 und später 60 zu 40 vor. Wobei der Schwerpunkt immer auf innovativen und individuellen Applikationslandschaften liegt.

CW: Betreiben Sie Rechenzentren in Europa?

Balgheim: NTT Data ist Teil des NTT-Konzerns, unter dessen Dach die NTT Communications firmiert. Sie betreibt Rechenzentren auch für Cloud-Anwendungen. Auf diese Kapazitäten haben wir Zugriff.