Probleme und Lösungen

Wie IT-Verträge besser werden

09.11.2011
Von Donald Polzin und Helmut Walter

Problemfall Softwarevertrag

Softwarelizenz- und Softwarewartungsverträge gehören zu den wichtigsten Segmenten der so genannten Individua- Software-Provider wie SAG, BMC, CA oder Compuware. Marktbeherrschend sind jedoch die Anbieter von Standardsoftware wie SAP, Oracle, IBM oder Microsoft. Während unabhängige Softwarehäuser mit relativ einfachen Lizenz- und Vertragsstrukturen arbeiten, verwenden die Marktführer sehr viel kompliziertere Leistungsmetriken.

Diese sind vom Anwender häufig nur schwer zu durchschauen. Als Beispiel seien hier die konkurrierenden Lizenzmodelle "Named User" und "Cost per CPU-Socket" für Datenbanken genannt. Die Modelle können je nach Unternehmensgröße Unterschiede von Millionen Euro ausmachen oder bewirken, dass Outsourcing an einen Provider unmöglich oder sehr teuer wird.

Die Problemlösung:

Unternehmen sollten ihre Softwareauswahl regelmäßig in Frage stellen. Häufig stehen für untergeordnete Aufgaben wie zum Beispiel im Monitoring eine Reihe von äquivalenten Produkten verschiedener Hersteller oder auch Open Source zur Verfügung. Ein Wechsel zieht einmalige Projektkosten nach sich, die sich aber über reduzierte Lizenz- und Wartungsgebühren rasch amortisieren. Ein weiterer Schritt ist die Optimierung der Lizenzmodelle.

Das dazu notwendige Fachwissen ist selbst in Großunternehmen häufig nicht ausreichend vorhanden, da sich bestimmte Modelle ständig verändern. Ein Kunde kann diese Thematik gegenüber dem Provider nur dann wirklich beherrschen, wenn er Marktpreise und Lizenzmodelle umfassend kennt. Prüfen Sie auch die übrigen ungenutzten Lizenzen im Unternehmen. Das geschieht leider häufig aufgrund mangelnder Strukturen (Asset-Management) zu selten.